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Woran liegt es, dass Spitzenpolitiker so exzessiv danach verlangen, dass das Volk mehr arbeitet, OBWOHL es die Statistik belegt, dass wir Milliarden von Überstunden machen!?

"Habeck: „Wir müssen das Arbeitsvolumen erhöhen, sonst wird das Land sein wirtschaftliches Potenzial nicht ausschöpfen können“.

...

Dass in Deutschland mehr gearbeitet werden müsse, ist auch eine Kernaussage von Unionskanzlerkandidat und CDU-Chef Friedrich Merz."

https://www.tagesspiegel.de/politik/fur-den-aufschwung-mussen-wir-arbeiten-habeck-fordert-hoheres-arbeitsvolumen-in-deutschland-13042282.html
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (12 Stunden her)
Sehe es schon seit längerem, die Arbeitsbedingungen werden Jahr für Jahr schlechter, den Renteneintritt werde ich wohl nicht mehr erreichen. Aber es wird erstmal erklärt es muss immer mehr geleistet werden. Ich kann das echt nicht mehr nachvollziehen.
ich weh ne Menge ungenutztes wirtschaftliches Potenzial, wenn ich nach nem Tag voller Meetings frage, was wir geschafft haben, was ich geschafft habe.
Nun ja, Arbeit ist wohl da, aber keine Leute die sie machen. Verschärfen wird sich das noch wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Vergangenheit demnächst alle in Rente gehen. Ist absehbar und wir wissen alle, dass wir eigentlich eine Nettozuwanderung von 400k Leuten im Jahr bräuchten um das auszugleichen.
Aber solange die Recthen von Migrationsobergrenezen faseln und gegen Ausländer hetzen wird niemand kommen.
Also müssen die wenigen die da sind eben mehr arbeiten...
Mich stört vor allem das Wort "müssen".
Gemeint ist wohl eher Lohndrückung, was sehr niederträchtig ist.
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Tag her)
Sollen mal die versprochenen Mietwohnungen bauen, dann wird es auch entspannter. Ich hau 50% meines Budgets fürs Mieten weg. Normal?
jup - genau das war AUCH in meinem Kopf.
Wir entwickeln uns von einer Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft (was völlig normal ist). Als Folge gibt es weniger Industrie-Wirtschaftsleistung trotz mehr arbeitenden Menschen, die mehr arbeiten. Was für ein Industrieland problematisch sein kann. So weit, so neutral.

"Mehr Arbeitsvolumen" heißt aber doch nicht, dass das auf einzelne Menschen bezogen ist die mehr arbeiten sollten. Außer irgendwer in Politik/Medien verkürzt das populistisch für seine Agenda.
Es hilft nichts mehr Stunden abzureißen. Wir sind nicht auf einem Lehrgang für Projektmanager und buddeln ein Loch. So funktioniert das alles nicht mehr.

Es braucht: Die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge zur richtigen Zeit. Aber das wird kaum gemacht. Warum? Manager haben den Mut verloren auf ihre eigenen Fachleute zu hören.

Lieber Weichspüler auf KI Präsentationen von Beratern schütten. Und ja nichts anders machen wie alle anderen. Sonst wird man angreifbar.

Und so sind wir in der spannenden Situation, dass im Kreis falsch abgeschrieben wird und alle unfähig geworden sind. Einfachste Probleme, die seit den 60ern gute Lösungen besitzen, werden mit Blockchain "gelöst". Wie gut das funktioniert hat sieht man an den ganzen erfolgreichen Programmen, die das hervorgebracht hat.

Man möchte die Leute schütteln, bis sie endlich mal richtig hinschauen und das Problem erkennen.

Katja Diehl hat dies geteilt

Arbeitskräftemangel? Die Kohorten der Boomer, die jetzt grade in Rente gehen, so dass jedes Jahr mehrere 100.000 dem Arbeitsmarkt verloren gehen.

Mir persönlich reicht das als Erklärungsansatz aus.

Heißt nicht, dass ich das irgendwie gut fände. Aber woher es kommt, finde ich in dem Fall einigermaßen nachvollziehbar.
auch dann noch, wenn gleichzeitig die Migration massiv eingeschränkt wird, so wie unter der Ampel geschehen?
Als Migrantenkind sehe ich das so:

Deutschland wollte schon immer Arbeitskräfte, aber es wollte nie Menschen. Daher auch das wunderbare Konzept der "Gastarbeit".

Wenn man böser ist, könnte man auch schreiben: Was die wohlständigeren europäischen Länder in Wirklichkeit wollen, sind Arbeitssklaven. (siehe z.B. das hier: https://www.spiegel.de/ausland/care-arbeit-in-spanien-viele-leben-wie-moderne-sklavinnen-a-331432cd-333f-4ef2-9368-2a89291e7895)

Dieses Dilemma ("eigentlich wollen wir keine Menschen, denn Menschen sind politische Subjekte") ist bis heute ungelöst. 🤷🏽
...Besonders aufschlussreich in diesem Zusammenhang fand ich die Aussagen des Soziologen El-Mafaalani, dass sich gerade Deutschland in einer recht einmaligen Sondersituation befindet:

Durch den Nationalsozialismus extrem (und extrem gewalthaft) homogenisiert, hatte man danach lange Zuwanderungsraten, die höher waren als z.B. die der USA.

Diese Situation gibt es in dieser Form in keinem anderen Land.

Nachzuhören hier:

https://www.youtube.com/watch?v=SBOfeGxugSw
...D.h. mental sind wir nach wie vor bei "Wir sind kein Einwanderungsland und wollen auch gar kein Einwanderungsland sein"

Während wir es gleichzeitig jahrzehntelang faktisch waren.

Realität und Bewusstsein liegen da nicht nur ein bisschen auseinander, sondern völlig.

Meine eigene kleine Existenz ist da ein sehr beredtes Zeugnis dieses Sachverhalts. 😁

Aber egal: Wir werden weiter sehr viel Zuwanderung bekommen. - Weiterhin ohne damit "politisch umgehen zu können". 🤷🏽
Und nochmal etwas polemischer:

Nahezu alle, die es sich irgendwie leisten können, wollen ja in Frührente (gerade unter den Boomern, ich denke aber spätere Generationen sogar noch mehr, nur können sie sich das weniger leisten als die Boomer)

Und nahezu niemand in Deutschland, der es sich leisten kann, will die ganze Körper und Seele schädigende "Drecksarbeit" machen.

D.h. die Wetten all der Parteien werden einfach alle nicht aufgehen.

Es wird sehr viel Zuwanderung...
...zugelassen werden, einfach weil die "Biodeutschen" es sich leisten können, sich der Arbeitswelt zu entziehen.

Es will ja kein AfD-Anhänger diese Arbeiten machen.

Was man also in Wirklichkeit will, sind Arbeitssklaven, die kuschen, nicht sichtbar sind, nicht stören, nicht schmutzen äh pardon "die sich integrieren". 🤷🏽
...Du hast also Leute hier, die auf der politischen Ebene lauthals "Re-Migration" rufen und dabei in Siegerpose die Faust emprorecken - und die gleichzeitig eine polnische, viatnemische, türkisch-stämmige "Gastarbeiterin" einstellen, die ihre Großeltern pflegen soll.

Am besten "schwarz", weil man dann keine Sozialabgaben zahlen muss.
zumal auch an das Streikrecht immer wieder Fragezeichen gemacht werden.

https://jacobin.de/artikel/habeck-streik-arbeitszeitverkuerzung
Ja, wir gehen auf schlimme Zeiten zu.
In den letzten 20 Jahren ist die Wirtschaftsleistung gestiegen, der durchschnittliche Arbeitnehmer ist, wenn er Glück hatte, stagniert. Welche Motivation sollte der Arbeitnehmer haben das fortzusetzen?

Wir benötigen mehr Arbeitnehmer, nicht mehr Arbeit für das Individuum. Das zeigt aber die Fehler im System Kapitalismus und den Aussagen der Politiker 🤷‍♂️
und Bezahlung für Carearbeit. Huch, ich träumte.
Woran das liegt? Weil alle Spitzenpolitiker jegliche Verbindung zur Basis verloren haben und in ihrer parlamentarischen Echokammer auch keine Fakten geliefert bekommen.
Habeck bereitet eine schwarzgrüne Koalition schon seit längerer Zeit vor. Es ist bereit, sehr schnell alle inhaltlichen Positionen seiner Partei preiszugeben, zumal diese ihn bedingungslos zu unterstützen scheint.
Meine Vermutung ist, dass sie alles versuchen, nicht zugeben zu müssen, dass die Mutter aller Schneeballsysteme, pardon der Generationenvertrag rein demographisch gescheitert ist.
https://social.tchncs.de/@purple/113855007112966386
Ich frage mich dann immer: Wenn alle mehr arbeiten würden … wer würde dann die ganze Arbeit machen?
#carearbeit
#ehrenamt
Die Löhne sinken und die Lebenskosten werden immer höher. Das will man verstärken - zu Gunsten einiger weniger. Also muss das Arbeitsvolumen steigen. Keine Zukunftsvision, die einen vom Hocker reißt.
„Miersch sprach sich dafür aus, das Gesundheitssystem effizienter zu machen, anstatt neue Einnahmequellen zu erschließen. Die Krankenhausreform von Lauterbach werde genau das leisten, indem Überkapazitäten abgebaut werden.“

„Effizienter machen“? „Überkapazitäten abbauen“? Sorry, aber ohne ZAHLEN kann ich das nicht ernst nehmen. Wie soll man das denn ohne verstehen können? SO verunsichert man doch nur die Menschen. Hat Miersch wohl nicht durchgerechnet? Klingt unausgegoren.
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (22 Stunden her)
ich glaube, mich triggert bei all dem vor allem, dass unbezahlte Carearbeit NICHT gesehen wird? Wenn ich auf den Alltag aller Menschen schaue, die ich kenne, ist das ein massiver Faktor. Die Privatisierung von gesellschaftlichen Aufgaben, die bei solchen Aussagen keine Rolle spielt. Es sollte nicht mehr getrennt werden. Das bringt eine Hierarchisierung von Wertigkeit, die mich abstößt.
Habeck meint doch mit mehr Arbeit eine bessere Kinderbetreuung, damit mehr Leute arbeiten oder Aufstocken können. Also nicht den Einzelnen mit Überstunden, sondern Arbeit insgesamt.
? Wo liest du das denn raus?
Aus dem Wahlprogramm Seite 11

ok, Wahlprogramm Seite soundso. Wäre COOL, wenn er das auch öffentlich genauso massiv äußern würde wie sein Unwille ggü. Streiks und Forderung von Mehrarbeit an sich.
Sorry, das ist Mist.
Das hat er auch kürzlich in einem Interview zu Beginn des Wahlkampfes gesagt, auch die Teilzeitquote hat er dabei genannt. Die Auffassung scheint auch nicht neu zu sein, z. B.: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/reden-und-interviews/lisa-paus-und-robert-habeck-zu-gleichstellung-und-wohlstand-222352?t&utm_source=perplexity
Systemischer Zwang des Kapitalismus. Laut allen Parteien im Bundestag, außer vielleicht der Linken, ist wirtschaftliches Wachstum unabdingbar. Leider müssen aber auch Kapitalisten lernen, dass Demographie sich nicht weglabern lässt. Mit Digitalisierung und Automation kann man einen Teil davon auffangen, aber nicht überall dort, wo die harte physische Arbeit getan wird. Immigration ist ja auch nicht erwünscht, also bleibt nur noch ein intensiveres Ausbeuten der Lohnarbeitssklaven.
Andere Lösungen können die neoliberalen Geisterfahrer sich ohnehin nicht vorstellen, wie es scheint.
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Tag her)

Katja Diehl hat dies geteilt

ich vermute, dass das an einem disconnect liegt. Sie werden oft mit dem konfrontiert, was kollegen und medienvertreter ihnen vorhalten. Aber zur übrigen Bevölkerung haben sie im vergleich dazu weniger kontakt. Typische bubble-effekte, aber das kann natürlich nicht alles sein.
das habe ich tatsächlich auch bei der Recherche zu meinem zweiten Buch bestätigen können: Politiker*innen, die gute Mobilitätspolitik machen, sind oft zu Fuß, mit dem Rad und der Bahn unterwegs.

Katja Diehl hat dies geteilt

Habeck ist am Ende halt auch nur n konservativer mit Grünem Anstrich: :<
finde nicht gut, dass du Stimmung gegen die Grünen machst. Beste Option, die wir derzeit haben. Sicher ist Habeck nicht perfekt, aber perfekte Parteien gibt es nicht. Für mich wird aus dem Artikel auch nicht klar, was er überhaupt fordert. Dass wir eigentlich hohe Zuwanderung in d. Arbeitsmarkt bräuchten, um Rentenniveau zu halten etc. ist doch unbestritten. Verarmende Rentner und wirtschaftlichen Niedergang überlebt keine Partei. Ich frag mich, was du erwartest.
Arbeitsvolumen erhöhen meint ja in erster Linie mehr Arbeitsergebnis pro Zeit und nicht automatisch länger arbeiten.

Effizienter und andere Arbeitsmodelle u. Strukturen sind da bestimmt Erfolg versprechender als einfach länger zu arbeiten.