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Genau. Der Deckel des EU Emissionshandels ist nicht gottgegeben sondern politisch verhandelt. Er kann nachgeschärft werden (wie kürzlich geschehen) oder aufgeweicht. Deswegen hilft der politische Druck durch die Klimaproteste.
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RT @PaoYuOei
Zusätzlich zu 🇪🇺 Vorgaben können & sollten Länder zusätzliche nationale Klimaschutzpolitik durchführen, die dazu führt, dass national weniger CO2 emittiert wird. Durch solche Signale kann dann auf e…
https://twitter.com/PaoYuOei/status/1614617658640433155
Völlig richtig. Trotzdem ist es halt nicht wahr, dass #Lützerath zwangsläufig die Emissionen erhöht. Genau das wird aber oft behauptet. Wieviel Kohle bis 2030 noch verfeuert wird, hängt vor allem vom CO2-Preis im ETS, dem Ausbautempo bei Wind und Solar und dem Energieverbrauch ab! Aber es ist natürlich gut und wichtig, dass die Proteste die politischen Kosten der Kohleverstromung erhöhen.
Warum? Das wäre nur der Fall, wenn der Emissionsdeckel auch reduziert wird - also entsprechend viel CO2-Zertifikate im EU-Emissionshandel gelöscht werden. Ansonsten wird einfach Kohle von woanders verbrannt.
RWE hat 2021 öffentlich eingeräumt, daß sie sich mit so vielen Zertifikaten zum damals noch niedrigen Preis eingedeckt haben, daß es locker bis 2030 reicht und sie wahrscheinlich noch einiges an Zertifikaten gewinnbringend verkaufen können. Der Spiegel berichtete.
Nein, das ist kein Trugschluss, weil Zertifikate die nicht gebraucht werden normalerweise weiterverkauft werden. Sinkt die Nachfrage danach, sinken auch die Zertifikatspreise. Natürlich sind auch Situationen denkbar, wo Unternehmen auf ihren Zertifikaten sitzen bleiben. Zum Beispiel weil es genug billige Erneuerbare Energie gibt. Aber momentan würde ich damit leider nicht rechnen.
Das ändert aber nichts an der Größe des Emissionsdeckels (Cap) in der EU. Daher hat das keinen Einfluss auf die Höhe der Gesamtemissionen. Im übrigen hat die EU im Dezember erst im Trilog den Emissionshandel verschärft und die Zertifikatsmenge verringert.
Das ist natürlich auch mein Ziel. Das erreicht man aber nur in dem man für die weitere Verschärfung des ETS und ein schnelleren Ausbau von Erneuerbaren, Stromnetzen und mehr Energieeffizienz kämpft. Auch wenn Lützerath weg ist, muss dieser Kampf weiter gehen. Und umgekehrt: Auch wenn Lützerath bliebe, wäre dieser Kampf noch lange nicht gewonnen.
Und Dein Vorwurf ich würde den Kopf in den Sand stecken, macht mich wirklich wütend. Das empfinde ich als Beleidigung. Ich kämpfe schon seit ich 15 Jahre alt war für Klimaschutz und die Energiewende.
Ich habe doch geschrieben, dass ich es gut und wichtig finde, dass die Klimabewegung mit ihren Protesten die politischen Kosten der Kohleverstromung erhöht! Aber nach der letztinstanzlichen Entscheidung des OVG Münster gibt es keine juristische Möglichkeit für Bund oder Land mehr, RWE an der Zerstörung von Lützerath zu hindern. Das 1,5 Grad-Ziel können wir nur erreichen, in dem wir den Ausbau der Erneuerbaren beschleunigen und Energie sparen.
Das habe ich doch überhaupt nicht getan. Ich habe 13 Jahre für eine NGO gearbeitet. Ich verstehe auch vollkommen, dass die Bilder von riesigen Kohlebaggern und einer absurden Mondlandschaft mehr Menschen mobilisieren, als es komplizierte Details des Emisdionshandels oder des EEG jemals könnten. Die Klimabewegung wäre dumm, das nicht zu nutzen! Aber uns Grüne zum Feind zu erklären nützt am Ende nur den Kohlekonzernen.
Nein, Kopf in den Sand stecken wäre es, nicht weiter für den Klimaschutz zu kämpfen.
Es wäre nur möglich, wenn RWE sich darauf einlässt. Leider. Das ist beschissen und ich verstehe Deine Wut. Aber so ist es. Glaub mir, wir Grüne würden uns viel lieber von Euch bejubeln lassen als von Euch beschimpfen. Wenn wir Lützerath stoppen könnten, würden wir es tun.
Okay, das „Nur“ nehme ich zurück. Ich weiß wie wichtig Euer Engagement ist. Ohne Euch wären die Grünen wahrscheinlich schwächer und wir könnten in der Ampel weniger durchsetzen. Aber wir sind nicht Euer Feind. Wissing zum Beispiel ist mit seinem Nichtstun doch das viel größere Problem.
Weil es in einem demokratischen Rechtsstaat Gewaltenteilung gibt und ein Rückwirkungsverbot. Der Gesetzgeber kann Gerichtsurteile nicht nachträglich aufheben. Aber wir können mit Eurer Hilfe dafür sorgen, dass sich Lützerath im Nachhinein für RWE als gigantische Kapitalvernichtung entpuppt. Weil die Kohle gar nicht gebraucht wird. Das wäre doch cool, findest Du nicht?
Das ist nicht vergleichbar. Und die Merkel-Regierung musste ja hohe Entschädigungen dafür bezahlen, dass sie die Laufzeiten erst verlängert und dann wieder gekürzt hat. Der ursprüngliche rot-grüne Ausstieg war Entschädigungsfrei. Wenn wir RWE genug Geld bezahlen, würden die vielleicht zustimmen. Aber wollt Ihr das? Außerdem regieren wir ja nicht alleine, auch die CDU in NRW bzw. SPD und FDP müssten zustimmen. Werden die aber vermutlich nicht.
Du verdrehst mir das Wort im Munde. Das habe ich nicht gesagt. Und Du bist so klug, dass Du das auch weißt. RWE gehört inzwischen Lützerath und hat laut OVG das Recht Lützerath abzubaggern. Wenn man ihnen dieses Recht wieder nimmt, müsste man sie dafür entschädigen. Für die Umweltverbände arbeiten kluge Juristen, die alles versucht haben um RWE zu stoppen. Leider ist der Rechtsweg nun ausgeschöpft. Das gilt aber nicht für einige angrenzende Grundstücke.
Du kannst gut argumentieren, Respekt. Du hast recht, mein Argument mit Wissing war ein Whataboutismus.
Daher müssen die Bagger vielleicht kurz nach Lützerath wieder stoppen. 🤗
Übrigens, schaut auch mal Mühlrose. Da ist es wirklich wichtig, dass die Grünrn in Sachsen nicht einknicken. Denn da ist noch alles offen: https://twitter.com/gruene_sachsen/status/1614949923354542085?s=46&t=WIM2pWEk7IHwusXgsFzpjg
Google doch mal „Rückwirkungsverbot“.