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Die Idee hinter der Entfernungspauschale habe ich nie verstanden. Sie begünstigt unökologisches Verhalten. Sie verkennt, dass die Arbeitnehmer:innen mit kurzen Wegen dafür oft höhere Mieten zahlen. Und vor allem ist sie sogar innerhalb Pendlern unsozial: Die in Teilzeit arbeitende Pflegekraft hat oft gar nichts davon, Topverdiener dagegen behalten fast 48% der Pauschale. Es gibt bessere Methoden, Arbeitnehmer:innen zu entlasten

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Alles Regelungen, die rund um die Autoindustrie und deren Wohl entstanden sind und die sonst keine tiefere Begründung haben.
als Dorfkind kann ich eine Begründung sehen. Es erlaubt Menschen flexibler in ihrer Jobauswahl zu sein, ohne gleich komplett aus dem sozialen Umfeld gerissen zu werden. Ob die Policy dafür die richtige ist, ist eine andere Sache.
Aber warum dann ein Instrument, dass Menschen mit kleinen Einkommen gar nicht fördert, sondern nur viel gibt, wenn man eigentlich keine Förderung bräuchte?
Es gibt mehr als Reiche und Arme. In dem Bereich dazwischen gleicht das z.B. Nachteile von Menschen im gleichen Job, aber mit unterschiedlicher Entfernbung zum Unternehmen aus.

Das Problem der 35k-Pflegekraft ist nicht die Pendlerpauschale, sondern die nicht der Arbeit angemessene Entlohnung.
Wenn Politikern nichts mehr einfällt, basteln sie am Steuerrecht herum.
Die grundsätzliche Frage ist, wie viel ökologische Steuerungswirkung eine einkommensteuerrechtliche Regelung haben soll. In erster Linie ist doch beabsichtigt, dass die mit Einnahmen im Zusammenhang stehenden Werbungskosten das steuerpflichtige Einkommen mindern sollen, genau wie Fachliteratur, Fortbildungen usw.

Und selbstverständlich gilt die Entfernungspauschale auch für die Fahrradnutzung oder ÖPNV, wenn man so zur Arbeit fährt.
Die Entfernungspauschale ist laut Gesetzesbegründung dazu eingeführt worden, die „Automobilindustrie zu fördern“ :-) Heute aber hilft sie eben den Pendlern mit geringeren Einkommen nicht, sondern nur denen mit höheren Einkommen. Man sollte mal ausrechnen, wieviel der Pauschale welcher Einkommensgruppe zukommt. Beispiel: Alleinverdiener:inmit zwei Kindern hat bis 35.000€ Einkommen NULL von der Entfernungspauschale
Nur so aus Interesse: Wo liest man denn die Gesetzesbegründung?

Ich hatte das immer so verstanden: Kosten den Arbeitsplatz zu erreichen gelten als Werbungskosten und Pauschalabrechung pro km erspart dem Finanzamt (und der Steuerzahlerin) viel, viel Arbeit.
Die Berechnung würde ich gern einmal nachvollziehen wollen. Gibt es dazu ein Link?

Es ist ja nicht ganz klar, was "hat nichts davon" bedeutet und ob dies dann an der Entfernungspauschale liegt. Es ist ja auch die Frage, wie viel Steuern man absolut zahlt. Zahlt man wenig Steuern, ist die absolute Entlassung naturgemäß auch nicht so hoch.
ist nicht die Mobilitätsprämie dazu da um denen die von der Entfernungspauschale nichts haben doch was zu geben? Oder ist die auch irgendwie schlecht umgesetzt? 😬
sie verkennen, dass die meisten AN sich die Länge ihres Arbeitswegs nicht aussuchen. Zudem ist es kein unökölogisches Verhalten, das begünstigt wird. Einfach ÖPNV ausbauen statt Autobahnen. Für den Zug gilt die gleiche Pauschale wie für den PKW.
Nein, das verkenne ich nicht. Trotzdem wird ein unökologisches Verhalten subventioniert. Und dass noch so(wichtigster Punkt), dass man umso mehr bekommt, je mehr man verdient. Eine alleinerziehende Pflegekraft mit zwei Kindern hat bis zu einem Einkommen von 35.000 Euro genau NULL von der Entfernungspauschale, der Bankmanager von nebenan aber holt sich 48% der Pauschale von der Gemeinschaft der Steuerzahler:innen zurück. Deswegen: Geld zielgerichteter ausgeben
Ob die Entfernungspauschale "zieht", hängt nicht (!) am erzielten Einkommen !
Wer seine Steuererklärung selbst macht, weiß dass die km Zahl durchaus relevant ist, es unterschiedliche km- Sätze gibt, und auch die Frage der Überschreitung des Pauschalbetrages bedacht werden muss, ehe man so unbedacht solche Aussagen tätigt, als ob das zu versteuernde Einkommen die einzig anzunehmende Größe wäre. Eine Aussage, ab wann eine arbeitende Person profitiert, nur auf das Einkommen abgestellt, ohne Berücksichtigung der Entfernung, des Familienstandes, der Kinderzahl und anderer absetzbarer Kisten ist einfach nur Nonsens !

Der grüne Neoliberalismus ist übrigens auch nicht weniger menschenverachtend und klassizistischer als der "normale", angeblich marktorientierte. Beide machen Milchmädchen-Rechnungen auf um Menschen in einem Netz fremdgestrickter Maschen zurückzulassen. Durch die einhergehende Diffamierung des moralischen Zeigefingers ist er sogar noch schmerzhafter - die Reaktion sehen sie an den aktuellen AfD-Werten.
Schön, dass es Menschen gibt, die immer ökologisch bei ihrer Wohnsitzwahl handeln konnten, sonst würden diese ja nicht so mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt gehen können.

Viele haben gerade nicht diese Wahl und müssen leider um Verständnis für Menschen bitten, denen das nicht so leicht gefallen ist und das aus unterschiedlichsten Gründen.

Veraltete Ansichten, dass man einmal einen Arbeitsplatz wählt und dann für immer dort bleibt um sich seinen Lebensmittelpunkt einzurichten funktionieren nun mal nicht mehr.

Gerne könnte man die Entfernungspauschale auch gestaffelt nach Einkommen direkt auszahlen.

Mit ihrer - im übrigen nachvollziehbaren - sozialen Argumentation müssten sie eigentlich gegen jede Möglichkeit Werbungskosten absetzen zu können sein. Warum gezielt so gegen die Entfernungspauschale?
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (3 Wochen her)
Weil die Entfernungspauschale von denen mitfinanziert werden, die unsubventioniert höhere Mieten in der Stadt zahlen. Dann wenigsten zielgerichtet, z.B. als Abzug von der Steuerschuld
genau so ist das. Die hat nur wirtschaftliche Gründe. Mehr nicht. Kann weg.
Genau das ist die Pendlerpauschale, unsozial (die die das meiste davon haben brauch es am wenigsten), unökologisch und unnötig teuer.
Wahrscheinlich gibt es bessere Mechanismen. Allerdings sollte man den Arbeitnehmer auch nicht als beliebig paltzierbare Ressource betracht. Er ist ein soziales Wesen, das sich in einer erträglichen Entfernung eine Arbeit sucht.
politik muss leute zufriednestlelen mehr nicxt
Gilt für viele dieser Abschreibungsmöglichkeiten.
seit Jahrzehnten wird von Arbeitnehmern Flexibilität bezüglich Arbeitsplatz erwartet.

Man kann nicht alle paar Jahre die Familie einpacken und dem Job hinterher ziehen. Das führt zu entwurzelten Wanderarbeiterfamilien.

Also schafft man seiner Familie ein Heim und einer in der Familie hat das schwere Los zu pendeln. Keiner macht das gerne.

Mit der Pendlerpauschale verdient man kein Geld, es ist nur ein Anreiz für die gewünschte Flexibilität von Fachkräften.
Ja, aber nur die mit hohen Gehältern profitieren wirklich davon, die anderen kaum oder gar nicht
ich finde es schon reichlich unverschämt, wenn man mir unökologisches Verhalten vorwirft weil ich nicht bei jedem Arbeitsplatzwechsel mein Haus verkaufe und umziehe und meine Partnerin sich gefälligst auch eine neue Arbeit in der unmittelbaren Umgebung sucht (oder umgekehrt)
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (3 Wochen her)
Es war eine Aufzählung von Auswirkungen, keine Unterstellung individuellen Verhaltens
Überbleibsel aus dem "1000-jährigem" Reich.
Man könnte es auch als eine (mögliche) Maßnahme sehen, den Wohnungsmarkt in den Städten zu entlasten. Indem das Pendeln finanziell gefördert wird, könnten die Anreize in die Städte zu ziehen, zumindest für Berufstätige, sinken.
Die Kritik meint ja das Richtige, wenn es um allgemeine Verkehrspolitik geht.
Hat für mich aber auch problematische Aspekte.
Fragwürdig wäre zum Beispiel ja auch, das Wohngeld zu kritisieren, nur wegen der verfehlten Wohnungsbaupolitik.
Die Idee dahinter: Subventionierung der Automobilbranche. Und dazu die Bahn verlottern lassen. Alles die gleiche Idee.
Das Automobil ist unsere Gott.
Ihm huldigen, ihm opfern wir!
naja, vielleicht geht es hier ja eher genau darum, genau Unionswähler zu erreichen und zu treffen, und nicht etwa darum, einen Querschnitt der Bevölkerung zu erreichen.
Das Prinzip dahinter ist einfach, wir wollen nicht in den öffentlichen Verkehr investieren daher geben wir den Leuten Geld damit sie sich selbst drum kümmern wie sie zur Arbeit kommen.
P.s. BMW hat einen Busverkehr der die Arbeiter in der Region einsammelt. also in Bereich Dingolfing gibt es den besten und schlechtesten ÖPNV gleichzeitig. der von BMW sehr gut der eigentliche sehr schlecht.
Übrigens zu DDR Zeiten wurden die Arbeiter auch mit Bussen und Zügen zur Arbeit gebracht.
Das sehe ich anders. Es wurde und wird schon immer eine hohe örtliche Flexibilität verlangt. Das bedeutet, dass ich bei Arbeitsplatzwechseln in Kauf nehmen muss, auch weiter zu fahren. Die Zumutbarkeitsgrenzen werden dabei gern weit gehalten. Nicht jeder hat die große Auswahl, wo er arbeiten möchte. Und oft hängt auch eine Familie dran. Schulkinder, Kindergartenplätze. Jetzt pendelnde Arbeitnehmer pauschal zu Klimasündern zu erklären und finanziell zu belasten, halte ich genau für den falschen Weg. Zumal die PP absolut kein deckender Ausgleich ist. Durch die volle Anerkennung von ÖPNV Kosten ist ein Anreiz da. Leider scheitert viel am ÖPNV selbst. Wieder einmal ausgerechnet die vielen widersprechenden Sachzwängen ausgesetzten Arbeitnehmer ins Visier zu nehmen, ohne die Realitäten auf Arbeits- und Wohnungsmarkt anzuerkennen- von den Folgen für Familien mit Kindern zu schweigen - ist genau die Art Umweltpolitik, mit der schon Herr Habeck viele Menschen zur AfD trieb.

Aber leider ist ja der angeblich so wichtige Kampf gegen Rechts auf unterhaltsame Demos mit Selfies reduziert.
Pauschalabzug für 5km Weg für jeden, oder den Mehrentfernung einer neuen Stelle für die ersten 2 Jahre, das wär nachvollziehbar. Auch das BVerfG hatte geschrieben, dass längere Wege eher privat und nicht beruflich veranlasst sind. Pendlerpauschale = Zersiedlungsprämie ist eines der konsequentestens Symbole der fehlgeleiteten deutschen Poliitk
Ich halte die These, dass man mit der Abschaffung der Pendlerpauschale CO2 einspart, für magisches Denken.

Da kann man auch gleich annehmen, dass man mit Abschaffung des Essenszuschusses Fettleibigkeit reduziert.
Aber bei beibehaltung der pendlerpauschale × dienstwagenprivileg gibt man den gut- und bestverdienern eine weitere subention und einen grund weiterhin dicke autos sehr günstig zu fahren.
= kein anreizprogramm zur co2 einsparung, sondern das gegenteil
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (3 Wochen her)
Genau. Weg mit der Pendlerpauschale, dann verkaufen alle ihr Haus und Auto und ziehen an den Arbeitsort. Logisch.
Förderung des Autoverkehrs ist gemeinnützig.
Es geht um Klasseninteressen. Natürlich um die der herrschenden Klasse. Wenn man das erstmal begriffen hat, wird vieles ganz einfach...
Eine Autodiskussion.
Am Sonntag.
Puh.
Die Idee ist einfach, dem Auto zu huldigen, den Autobesitz zu belohnen, das Zersiedeln zu fördern.
Vor allem ist sie so was von Vorvorvorgestern. Sie belohnt Zersiedelung, lange Pendelwege und verhindert #ÖPNV.
#opnv
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (3 Wochen her)
das versteh ich jetzt garnicht: warum verhindert sie ÖPNV? Außer dass sie Staatshandeln an anderer Stelle allgemein erschwert, weil sie die Einnahmen schmälert. Sie wird doch unabhängig davon gewährt, ob man mit dem Auto oder öffentlich fährt, oder auch nur ein Auto hat. Vor 2001 war das noch anders, da musste man sogar das Kfz-Kennzeichen in der Steuererklärung angeben.
Disclaimer: bin kein Fan, aber begrüße nachvollziehbare Argumente s.a. https://de.wikipedia.org/wiki/Entfernungspauschale#Diskussion
@ulrichkelber
Die Entfernungspauschale bevorzugt finanziell Autofahrende. Wer mit dem Auto zur Arbeit und von ihr pendelt, braucht keinen #ÖPNV. Wenn dann aus der Vorstadtsiedlung sowieso fast alle mit dem Auto in die Stadt/zur Arbeitsstelle pendeln, gibt es gar keine Notwendigkeit für #Bahn und #Bus - weil alle mit dem Auto fahren. Ein Henne-Ei-Problem.
wie "bevorzugt sie Autofahrende"? Sie ist doch gleich, egal wie jemand fährt. (Sie bevorzugt Gutverdiener, das ist unsozial - anderes Thema -, und Weitfahrer, weil unnötig hoch) Würde man sie abschaffen ("Arbeitsweg/-entfernung ist Privatsache und steuerlich nicht relevant" - von den Bedenken laut BVerfG Urteil 2008 / Nettoprinzip abgesehen), wäre die Verfügbarkeit von ÖPNV und die Differenz der Kosten zwischen den Verkehrsmitteln weiterhin gleich. Was übersehe ich?
Das @Umweltbundesamt hat dazu ein Papier (2021!!) veröffentlicht, aus dem nachvollziehbar beschrieben ist, warum Besser- und Höherverdienende bevorzugt werden: https://www.umweltbundesamt.de/dokument/umgestaltung-der-entfernungspauschale
das bestreite ich doch garnicht, ihr sagt aber der ÖPNV wird benachteiligt, also bitte dafür einen Beleg nicht für was anderes, danke.

Und wenn die Aussage ist, nur Einkommensschwache fahren öffentlich, dann müssen wir daran arbeiten, aber auf andere Weise, denn wenn Gutverdiener den ÖPNV meiden (These, ggf. von euch impliziert), dann wird die Abschaffung der Entfernungspauschale das nicht ändern!
Wenn eine Verkehrsart bevorzugt wird, wird logischerweise eine andere benachteiligt.
welche Verkehrsart wird denn bevorzugt, und worin liegt die Bevorzugung? Wenn ich eine Steuerermäßigung kriege, egal welches Verkehrsmittel ich nutze, ist das doch neutral, es wird nichts bevorzugt. Dass die Höhe sich an den Kfz-Kosten orientiert, tut dabei nix zur Sache. Ein Bahnfahrender macht dann halt ggf. Gewinn. Nimmt dafür ja bekanntlich auch einiges Ungemach auf sich. 😉
Das Prinzip ist ganz einfach. Kosten, die in unmittelbarem Zusammenhang der Berufsausübung entstehen, nennt man Werbungskosten. Also Geld, das man nicht verdient, aber versteuert. Entsprechend bekommt man die Steuern drauf erstattet. Und da es zu aufwändig ist, PKW-Kosten bei Privaten auseinander zu pflücken, gibt es eine (eigentlich unvorteilhafte) Pauschale.

Das Problem ist eher, das man dabei nicht dazu gehalten wird, sich wirtschaftlich zu verhalten. 1/2
in jedem Fall wäre es besser, die Arbeit(splätze) dahin zu bringen, wo die Menschen sind. Dann hätte der ländliche Raum auch mehr Struktur, Attraktivität und Geld.
Gute Beschreibung der Idee dahinter.
es ist völlig egal, ob man zu Fuß, mit Bus oder Bahn, mit dem Pkw oder Fahrrad zur Arbeit kommt, es gibt immer die Entfernungspauschale. Je nach Region und im ländlichen Raum liegt die schon Mal weiter entfernt. Die Menschen mit den geringeren Einkommen pendeln oft am längsten und weitesten.
Vor 15 Jahren war ich dankbar dafür. Ich hatte einen Job (meinen ersten nach der Ausbildung) in 80km Entfernung gefunden und wollte da nicht hinziehen.
(Eww, Montabaur. Dreckskaff im Westerwald, aber Standort eines großen TK Unternehmens.)
Bekam so die Hälfte der Kosten für meine BC100 wieder und hat noch für ne Couch und nen günstigen Flat TV gereicht. 😁
Ich habe es immer als Mittel gegen das Dörfersterben gesehen.

Niedersachsen und co, damit dort die ländliche Regionen auch Menschen haben mit "anderen" Jobs.

Wenn man sich die Region nördlich von Osnabrück, westlich von Oldenburg anschaut, dort ist halt oft nichts.

Dito Pendeln viele nach Hamburg, Bremen, Hannover aus dem weiter entfernten Umland. Und zahlen dann dort die Steuern, was Bremen auch gut merkt.
die Pendlerpauschale gilt aber auch für den ÖPNV.
Es geht doch darum Autos zu fördern, sonst nichts
@Ainar_von_Fieln
DT-Nutzende mit weitem Arbeitsweg profitieren am meisten von der Pendlerpauschale. Diese ist unabhängig vom Verkehrsmittel.

Kosten in Zusammenhang mit Fahrten zur Tätigkeitsstätte sind objektiv einkünftebezogen und müssen daher auch steuerlich abzugsfähig sein.

Wohnkosten sind nicht einkünftebezogen, es gäbe aber Mittel, dies zu berücksichtigen.

Dass Teilzeitkräfte nichts davon haben liegt am (mittlerweile hohen) Werbungskostenpauschbetrag.
Ich selbst wohne 2km von meinem Arbeitsort entfernt, habe also nichts von der Pauschale. Aber: Dass man den Teil des Arbeitseinkommens nicht versteuern muss, den man benötigt, um überhaupt arbeiten zu können, halte ich wenigstens für plausibel. Umso mehr für den Verkehr in einer Gesellschaft, in der von Menschen erwartet wird räumlich flexibel zu sein, in der es in Partnerschaften mehrere Arbeitnehmende an ggf. unterschiedlichen Arbeitsorten gibt.
und die Pendler, die ich kenne(Achtung, annekdotische Evidenz) sitzen zu dritt oder viert im Auto,kassieren aber alle ab. Fliegeen dafür dann 1x im Jahr öfter in den Urlaub und der Staat bezahlt dafür. Der einzig positive Effekt: man fährt nicht allein zur Arbeit
In Preußen 1920 galt es als unvermeidlich, die Kosten dafür aufzubringen um zur Arbeit zu gelangen, wo man anschließend nach Leistung bezahlt wird.

Interessant, die urspr. Begründungen für sowas zu erfahren.
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (3 Wochen her)
seit dem ich nicht mehr zu meinem Arbeitsplatz pendeln muss - 500 km Distanz- geht es mir besser , spare Geld und schone die Umwelt.
Eigentlich wäre es viel cleverer Homeoffice und regionale Arbeitsplätze zu stärken, als Anreize zu schaffen weit weg zu arbeiten.
Das ist halt alles genau so gewollt ... aus Sicht derer, die das Ding konzipiert haben, ist das not a bug, but a feature ...
Sie gibt den Menschen, die nicht in zentraler Lage wohnen und einen langen Arbeitsweg auf sich nehmen zumindest eine finanzielle Kompensation.

Wenn wir die abschaffen würden, gäbe es gar keinen Anreiz mehr - noch mehr Menschen wären motiviert in die Ballungsräume zu ziehen, was den Wohnungsmangel dort noch weiter verstärken würde und die Mieten noch weiter steigen lassen.

Ich bin nicht sicher, ob das wirklich das ist wo wir hin wollen…
Schwierig.

Wenn man das weg lässt wird es woanders aufgeschlagen.

Der Typ der 60km fährt, um von da aus Pakete auszuliefern wird am Ende immer weniger bekommen als die Architektin, die mit dem Firmen-BMW von Berlin nach München unterwegs ist oder der Elektrotechniker, der von Jena aus bis nach Tokio fliegt, um dort ein Mikroskop einzurichten.

Die Nichtentlastung findet im Niedriglohnsektor statt, wo die Steuer zu niedrig ist, um die Kosten abzusetzen, was mitunter zur Unwirtschaftlichkeit führt.

Nur gut, dass dazu ein Gesetz zur Zumutbarkeit von Arbeit in der Mache ist.

Das Thema Miete vs Fahrtkosten, Bürozimmer/Monteurswohnung vs Reise ist noch einmal ein ganz anderer Faden.
Als Selbständiger oder Unternehmen wären das alles Betriebskosten, die man gegen Umsatz aufrechnen kann.

Aber ja, die möblierte Monteurswohnung ist das deutlichste Beispiel wie Miete als Gegenmodell zu Reisekosten anzusehen ist.