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Beiträge, die mit UniversalDesign getaggt sind


Manchmal sind es die alltäglichen Dinge, die zu großen Herausforderungen werden. Kürzlich brauchte ich eine neue Brille, wofür eine Sehschärfenmessung notwendig ist. Früher war das problemlos möglich: Mit einer Messbrille, bei der die Gläser ausgetauscht werden, konnte ich die Untersuchung direkt im Rollstuhl machen. Doch diese Methode wird immer seltener, verdrängt durch moderne Geräte wie Autorefraktometer. Diese sind zwar technisch fortschrittlich, erfordern aber eine bestimmte Sitzposition, die ich als Rollstuhlfahrer nicht einnehmen kann.

Ich habe monatelang recherchiert, Ärzte und Optiker abtelefoniert – ohne Erfolg. Selbst ein Termin, den ich über den Service meiner Krankenkasse in einer angeblich barrierefreien Praxis vereinbart hatte, brachte keine Lösung. Vor Ort stellte sich heraus, dass zwar die Räumlichkeiten barrierefrei waren, die Untersuchung aber nicht, da das moderne Gerät meine Bedürfnisse nicht berücksichtigte.

Schließlich fand ich einen Optiker in meiner Nachbarschaft, der flexibel genug war, die klassische Messbrille zu nutzen. Doch auch das war nur durch Improvisation möglich: Meine Sitzschale musste auf einen Stuhl umgestellt werden, da die Anzeigetafel in einer festen Position montiert ist. Eine Lösung, die für mich persönlich funktionierte, aber weit entfernt von einer zugänglichen Standardlösung ist.

Diese Erfahrung zeigt, wie technologische Innovation bestehende barrierefreie Methoden verdrängen kann, ohne neue Alternativen zu schaffen. Barrierefreiheit darf kein nachträglicher Gedanke sein – sie muss von Anfang an mitgedacht werden, damit alle von Fortschritten profitieren können.

#Barrierefreiheit #Inklusion #Innovation #UniversalDesign #Technologie #Disruption #AccessibilityMatters
Ich probiere eine auffällige, blaue Brille mit runden Gläsern an. Im Hintergrund ist ein Brillenladen mit Regalen und Ausstellungsstücken zu sehen.