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Oh ha.. diese Kritik hat es in sich. Sie greift nicht nur die technische, sondern auch die kulturellen Probleme auf. Da werden tatsächlich tiefgreifende Probleme auf den Punkt gebracht. Jeder, der mit anderen Plattformen im Fediverse unterwegs ist, kann ein Lied davon singen.

Der Beitrag ist durch die Brille des Projekts beschrieben, mit dem er sich intensiv auseinander gesetzt hat. Soweit es AP betrifft, sind natürlich auch die anderen Plattformen (mehr oder weniger) von diesen Problemen betroffen. Dennoch: Auch wenn wir uns überwiegend über das gleiche Protokoll (AP) unterhalten, so gibt es doch kulturelle Unterschiede zwischen den Nutzenden der verschiedenen Projekte. Dies mag auch daran liegen, dass die AP-Nutzenden nur eine Schnittmenge darstellen und es darüber hinaus weitere Einflüsse außerhalb dieses Netzwerkes gibt.

4 Personen haben dies geteilt

Auf welchem Server der sich wohl rumgetrieben hat?! 🤔
@BSM (sw.s) 🇨🇭
Vermutlich spielt der Server keine sonderlich große Rolle. Da sind einige generelle Probleme, die er anspricht, die mit dem Design der Plattform einhergehen.
Aber er spricht auch hauptsächlich von seinen Bot-Accounts, die im Fediverse eh eine etwas besondere Stellung haben, längst nicht von allen geliebt werden und vor allem auch komplett verhindert werden können in den Einstellungen.
Er ist auch etwas angesäuert, weil er anscheinend nicht die Aufmerksamkeit bekam, die er sich gewünscht hat.
@BSM (sw.s) 🇨🇭
"Bot-Accounts" gibt es seit Bestehen der Föderation. Sie sind ein integraler, akzeptierter Bestandteil des Fediverse und waren, gerade in den Anfangsjahren, ausgesprochen wichtig, um externe Inhalte in die Netzwerke zu heben. Ich selbst betreibe einige von ihnen, die aus dieser Zeit stammen. Viele von denen haben tausende Follower, andere nur eine Hand voll. Es gibt keinen Anspruch auf Gefolgschaft.

Sein subjektives Problem scheint eher darin zu liegen, dass er sich angeblich nicht frei entfalten kann. Die Regeln auf dem Server schreiben ihm vor, seine Inhalte nicht offensiv vermarkten zu können. Dabei vergisst er, dass es ihm jederzeit frei gestellt ist, den eigenen Namen und die eigenen Ressourcen zu verwenden, um seine Projekte zu realisieren und bekannt zu machen. Er hat es also selbst in der Hand.
Viel Zündstoff.
Ich kann den Autor des Artikels verstehen. Für mich ist Mastodon soweit "okay", wenn es um das (Mit-)Teilen von Infos zu Themen geht, die mich interessieren. Aber es entsteht kein "Kennenlerngefühl", die Kontakte sich sachlich, nüchtern, kurz. Mastodon - so wie _ich_ es erlebe - ist, hm, spröde könnte man vielleicht sagen.
Der Kernsatz aus dem Artikel ist für mich "Mastodon was explicitly designed to be anti-viral". Das stimmt und es ist okay, wenn man das genau so haben möchte,
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wie es konzipiert ist. Allerdings zahlt man einen Preis. Es bleibt alles "gleich" - man entdeckt nicht (ohne sehr viel Zeit zu investieren) originelle, innovative, pfiffige Beiträge, obwohl sie im Meer der Toots und Tröts vorhanden sind.

Wenn ich bedenke, wie es in den "guten alten Zeiten" des #twitterlehrerzimmers war, wo man sich auf Treffen im RL freute, Scherze machte, das Gefühl hatte "den und seine Art kenne ich ein wenig, so ist das kein Vergleich mit Mastodon. Es war

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einfach schön, zu erleben, wie sich jemand freute, wenn er einen kleinen Stop Motion Film mit Schülern erzeugt hat oder etwas mit einer Greenscreen-App fabriziert hatte. Die Leute machten "Ah!" und "Oh!", freuten sich und ihnen war es egal, ob die App auf einem iOS- oder Android-Gerät lief oder ob man in der Programmiersprache Go nicht besser hätte programmieren können.

Nun, es ist wie es ist. Wie gesagt, ich kann mit Mastodon leben. Aber ich habe auch Verständnis für Leute, die

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sagen: Was hab' ich davon? Kommunikation ist eben mehr als ein gleichförmiger See an sachlichen Informationen ...
@Herbert Hertramph
Es bleibt alles "gleich" - man entdeckt nicht (ohne sehr viel Zeit zu investieren) originelle, innovative, pfiffige Beiträge, obwohl sie im Meer der Toots und Tröts vorhanden sind.
Das ist interessant und macht deutlich, wie sehr sich die Projekte im Fediverse im Detail unterscheiden. Diese Singularität und Konformität in der Timeline, von der du schreibst, scheint tatsächlich sehr viel stärker auf Mastodon ausgeprägt zu sein, als das bei anderen Projekten der Fall ist.
@Herbert Hertramph
Da Twitter für mich immer nur ein "Ding aus einer anderen Welt" war, habe ich persönlich keine Vorstellung von den guten alten Zeiten, von denen auch schon von Anderen berichtete haben.

Es war immer nur ein Lieferant von interessanten Content ausgesuchter Konten, denen ich gefolgt bin. Es war die zusätzliche Quelle, die meine Timeline komplettierte, weil es anders nur schwer möglich war aktuelle journalistische Beiträge zu lesen. Twitter war daher nur ein Beiwerk und Versatzstück aber nie die Quelle für persönliche Kontakte (mit einigen wenigen Ausnahmen). Aus der Ferne sah es immer so aus, wie du heute Mastodon beschreibst: Spröde, fremd und immer auch ein wenig seltsam.
Ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass ich mir einen Twitter Account nur angelegt habe, weil es die Möglichkeit gab sich mit diesem Netzwerk zu verbinden (erst auf Diaspora, später auf Friendica) und so mit den Menschen dort in Kontakt bleiben zu können.

Interessant ist, dass das Konzept "designed to be anti-viral" Mastodon zugeschrieben wird. Das Konzept stammt aus einer Zeit, in der das Fediverse noch Föderation hieß und sich bewusst von einer algorithmischen Timeline distanziert hat. Das hätte nämlich bedeutet sehr viel mehr Daten der Nutzer zu erfassen, als erforderlich. Es folgte schon damals (2010) den Ansatz "designed by privicy" und verzichtete vollständig auf Meta Daten der Nutzenden. Mastodon hat dieses Konzept lediglich übernommen.
Verstehe. Durch das gezielte Training des vor-Musk-Algorithmus konnte sich damals eine recht große Gruppe von Leuten vernetzen, für die Themen aus dem Schul- und Bildungsbereich plus digitale Möglichkeiten wichtig war. In meinem Fall waren das wohl an die 200 - 300 Leute. Es war wirklich spannend, etwas aus dem Alltag der Schulen/Hochschulen zu erfahren.
Mit der Instanz bildung.sozial - Dank an die Admins an dieser Stelle! - wurde ja ein Versuch unternommen, eine Anlaufstelle

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bei Mastodon zu haben. Aber nur ein kleiner Bruchteil ist dann überhaupt irgendwo in Mastodon gelandet oder geblieben.

Nun, jedes Ding hat seine Zeit ... :-)
Ich liebe, dass es ein Netzwerk ist, das auf eine Art „anti-viral“ ist, da es Hypes, Empörungen, etc. niedrig hält und zu sachlicheren Diskussionen zwingt.
Wer sich empören will, oder sich Luft verschaffen möchte kann das, aber ohne all zu vielen auf den Wecker zu gehen.

Toll ist ja auch, dass der Ausgangs-Beitrag von einer Friendica-Instanz kommt, ich aber trotzdem daran teilhaben kann, obwohl ich Mastodon benutze.

Bin gerne hier 😊
Ich kann dem Beitrag in teilen Folgen, muss aber sagen, das ich nicht allem zustimme.

Vieles, auch das was @_DigitalWriter_@bildung.social anmerkt, hängen such sehr stark mit der eigenen Auswahl seiner follower zusammen.

Und auch ich mag es, das hier nicht jeder Hundefurtz viral geht. Und doch bekomme ich genügend lustige, wichtige, abstruse, aktivistische usw. Sachen in meine Timeline gespült.

Klar hat Mastodon auch schwächen, weil wir die nennen bekommen wir von den Fans ja auch oft genug verbale Dresche.

Bei dem original Beitrag hatte ich das Gefühl, das det Bewohner nie wirklich im Fediverse angekommen ist und seine Ansprüche sich an den Dopamin Netzwerken orientieren.
@crossgolf_rebel - kostenlose Kwalitätsposts
Es gibt schon einige technische Herausforderungen. Sie sind jedoch lösbar, ohne die Dezentralität zu verraten und uns der vollständigen Kommerzialisierung auszuliefern. Vor dem Hintergrund kann und muss man die Unzulänglichkeiten akzeptieren.

@Herbert Hertramph @BSM (sw.s) 🇨🇭
Dad meine ich ja. Nichts was sich nicht lösen lässt.
Aber nicht alles lässt sich dem Fediverse bzw. Mastodon anhängen, was einem nicht gefällt.

@_DigitalWriter_@bildung.social@bsm@swiss.social
Technische Lösungen werden das Problem mit der Erwartungshaltung nicht lösen.
Prominente Beispiele wären da:
@dh
@carenmiosgatalk@ARD.social
#Fediverse
@bsm
@_DigitalWriter_
@feb
Man konnte in der vor-Musk-Zeit den Algorithmus trainieren - das "normale" Twitter mit Hypes und Empörungen hätte mich nicht gereizt - von den auch damals schon vorhandenen rechten Ecken ganz zu schweigen. Aber tatsächlich kam von diesem Teil so gut wie nichts in der Lehrerzimmer-Bubble an.
Einige Sachen die er kritisiert, kann ich schon nachvollziehen. Aber so einfach zu lösen sind die Sachen nicht - auch wenn er das denkt. Der Vergleich mit Bluesky ist unfair, da die Infrastruktur des AT-Protokolls auf zentralen Komponenten (AppView und DID-Directory) basiert. Bei Bluesky kannst Du deinen eigenen Server (PDS) betreiben, weil AppView weiß, welchen Accounts Du folgst, welche Feeds Du abonniert hast, wer in einem Thread gepostet hat, in dem Du auch gepostet hast, ... Und der Umzug von einem PDS zu einem anderen klappt deswegen, weil es ein zentrales Verzeichnis aller Accounts gibt (ähnlich zu DNS) in dem vergleichsweise einfach ein neues Handle vergeben werden kann (das unabhängig vom PDS ist) und durch die Trennung von Handle und PDS ist ein PDS-Umzug vergleichsweise einfach.

Das Fediverse ist komplett dezentral. Um etwas wie ein Verzeichnis oder eine Entsprechung von AppView zu erstellen, würde es zentraler Komponenten benötigen. Und die Kosten dafür dürften merklich sein.

Das mit den Direktnachrichten ist eine Sache, die mich schon gestört hat, als das Protokoll gestaltet wurde. Damals in der Konzeptionsphase hatte ich schon darauf hingewiesen, dass wir so etwas benötigen. Aus Zeitgründen wurde dieser Punkt dann aber nicht mehr verfolgt und den Leuten überlassen, die das implementieren.

Das mit der Moderation ist schwierig, denn durch die Dezentralität hat eben jeder Server eigene Regeln. Das ließe sich nur über zentrale Komponenten lösen.

Ein Satz nervt mich:
Although I question the fundamental technical premises of the “federated” architecture, there are fairly straightforward ways to address all of the above complaints. As a purely empirical observation, they are not being addressed.
Mich würden seine "straightforward ways" interessieren, die ohne zentrale Komponenten auskommen und gleichzeitig die Systeme nicht überlasten.
@Michael 🇺🇦
Das ist der Punkt. Keine will ernsthaft eine zentrale Komponente, die im Besitzt aller Userdaten / -Beiträge ist und die Inhalte nach belieben modellieren kann. Das wäre die Abkehr des dezentralen Netzwerks, hin zu einem zentral verwalteten Netzwerk (mit wenigen, die Steuern und verwalten können).

Ihr (Du) habt damals einen guten Job gemacht. Danke dafür.
Nun, es gibt eine Sache, die ich mir vorstellen könnte. Befreundete Instanzen könnten gemeinsam eine solche Infrastruktur betreiben, die zusätzlich zur bestehenden Server-Server-Kommunikation dafür sorgen würde, dass man alle Kommentare eines Threads erhält, dass abonnierte Hashtags mehr Infos liefern, Kanäle mehr Inhalte bekommen, etc.

Das würde dann auch nicht dem dezentralen Gedanken widersprechen, da verschiedene Gemeinschaften eigene Server betreiben könnten - die wiederum mit anderen Servern in Verbindung stehen könnten, so in der Art einer Baumstruktur.
@Michael 🇺🇦
Das wäre fair. Folgt es doch den Relays Ansatz.
Solche vertrauenswürdigen Netzwerke sollten jedoch als dumme Systeme konzipiert werden, damit die Autonome der Nodes gewahrt bleibt. Nur dort sollte moderiert werden.
Es wäre mit Sicherheit eine interessante Balance zwischen Zentralität und Dezentralität.
@alex_w es ist hier anders als auf FB un Twitter. Aber ich habe schon tolle neue Leute kennengelernt. Und wenn man mit hashtags oder Gruppen arbeitet kann man sehr wohl thematisch bubbles aufbauen. Man braucht mehr Zeit und bewusstes “arbeiten” dazu. Aber das ist doch genau die Form von Selbstbestimmung die es Abend hier gibt. Ich sehe das Problem nicht.
@Alex
@Lorenz Schirmer @Alex
Wer sich auf dieses Netzwerk einlässt und nicht verzweifelt nach einem Ersatz für etwas Bestehendes sucht, kann hier einen ehrlichen und selbstbestimmten Austausch finden.
Das mit den Hashtags ist ein guter Hinweis/Tip, den leider viel zu wenige wahrnehmen.

Über Hashtags entdecke ich immer wieder mal Leute, denen ich dann gerne folge.

Auch ein Tip: versucht interessanten Accounts von verschiedenen Instanzen/Apps zu folgen, dann wird das Netzwerk plötzlich sehr viel grösser.
Ja, das ist fast ein Standardsatz den ich unter "neuhier" Vorstellungen setze.
@iotnerd @feb
Die Hashtags funktionieren leider nur mäßig, da sie nur über Beiträge gehen können, die Dein Server kennt. Das ist ja auch ein Punkt, den er in seiner Kritik anspricht.
@Michael 🇺🇦 @Alex

Und das ist gerade zu Beginn, wenn man eine neue Instanz aufsetzt, ziemlich müßig, überhaupt an Hashtags zu kommen. Ich kann diesen Punkt nachvollziehen.

Aber auch ich habe den Eindruck, aus diesem Artikel spricht eine eine generelle Enttäuschung, vielleicht hatte man auch einfach zu hohe Erwartungen.

Mastodon wird so häufig als das Non plus ultra angepriesen, dabei ist es das für meinen privaten Geschmack überhaupt nicht.

Umgewöhnung ist immer schwer, gerade wenn man viele Jahre einen Dienst genutzt hat und damit so vertraut ist.

Man darf halt keine Vergleiche zu vertrauten Social-Media-Diensten ziehen. Dann wird man hier im Fediverse nicht glücklich und auch nie ankommen.

Alternativen sind halt nicht immer bequem. Aber für ein Stück weit mehr Selbstbestimmtheit sollte man dies hinnehmen können (oder sich aktiv an einer Verbesserung/Weiterentwicklung/Problembehebung beteiligen). 🤷‍♀️
Sehe ich auch so.
@Alex Das ist wie bei vielen anderen Dingen halt auch: Man muss wissen, was man möchte. Mag man es bequem und einfach vorgekaut haben, keinerlei Arbeit investieren oder ist man dazu bereit, auch ein wenig Abstriche zu machen.
@Alex
Das ist ja das verführerische und ein Grund warum Otto-Normal-User nicht von Google&Co wegkommt: Es ist so einfach.
@alex_w
@Alex
@BSM (sw.s) 🇨🇭 Das Problem der Reichweite auf Mastodon, das ja auch vernünftigen themenbezogenen Diskussionen im Wege steht, hat eigentlich zwei Ebenen.

Zum einen haben viele immer noch "Twitter im Kopf" und nutzen Mastodon wie Twitter. Das heißt, sie tröten einfach drauflos ohne Hashtags und ohne gar nix, weil sie zu sehr daran gewöhnt sind, daß irgendein obskurer Algorithmus ihre Tröts schon an die richtigen Adressaten liefert. Oder sie hoffen, daß irgendjemand zufällig in der lokalen oder gar in irgendeiner föderierten Timeline über ihre Tröts stolpert.

Einige versuchen noch an Reichweite zu kommen, indem sie hunderten oder tausenden Leuten folgen in der Hoffnung, daß die ihnen zurückfolgen. Nebeneffekt ist, daß sie nur einen winzigen Bruchteil dessen, was ihnen in die Timelines gespült wird, lesen, weil es einfach viel zuviel wird, wenn man über 3000 Akteuren folgt ohne jegliche Filterung.

Ein bißchen kann man das mit Hashtags beheben. Aber zum anderen ist auch Tröten mit Hashtags ein "Rufen in den Äther", dieses Mal in der Hoffnung, daß zeitnah die richtigen Leute zufällig nach den richtigen Hashtags suchen. Oder, wenn man schon ein bißchen mehr Ahnung von Mastodon hat, in der Hoffnung, daß genug Leute den Hashtags folgen, die man gesetzt hat. Die allerallermeisten Mastodon-Nutzer wissen aber noch nicht mal, daß man auf Mastodon auch Hashtags folgen kann, also macht das kaum einer.

Noch dazu ist das Prinzip sowieso halb kaputt, weil es Leute gibt, die gewisse populäre Hashtags in alle Tröts einbauen, um ihre Reichweite zu erhöhen, auch wenn es in den Tröts gar nicht um das geht, wofür die Hashtags stehen.

Leider ist aus der Sicht von Leuten, die nur Mastodon kennen, damit das Optimum schon erreicht. Für die einen ist es das Gelbe vom Ei, weil sie nichts besseres kennen und sich nichts besseres vorstellen können. Für die anderen taugt auch das nichts, und weil sie nichts anderes kennen, taugt das ganze Fediverse nichts.

Zwei wichtige Dinge fehlen Mastodon. Das eine ist native Unterstützung für Gruppenakteure. Mastodon hat keine Gruppenfunktion. Im Grunde versteht Mastodon nicht mal, was ein Gruppenakteur ist, und kann daher auch nichts damit anfangen. Ganz zu schweigen davon, daß Mastodon keine eigenen Bedienelemente für Gruppen hat. Man kann an sich schon Gruppen im Fediverse beitreten, aber deren Handhabung ist alles andere als intuitiv, zumal Mastodon ja auch kein Titelfeld hat. Und weil es keine dedizierten Bedienelemente für Gruppen gibt, dürften mehr als 90% der Mastodon-Nutzer nicht mal wissen, daß es im Fediverse überhaupt Gruppen gibt, geschweige denn, daß Mastodon an sich mit denen mehr oder weniger interagieren kann.

Das andere, und das ist eigentlich Voraussetzung für das vernünftige Funktionieren von Gruppen und Diskussionen in Gruppen, sind Konversationen. Auch wenn Mastodon-Fans das vehementestens bestreiten: Mastodon kann keine Konversationen. Mit "Konversationen können" meine ich zwei Dinge. Zum einen, immer und sofort den ganzen Thread anzuzeigen wie hier bei mir auf Hubzilla. Statt dessen bekommt man standardmäßig nur Einzelbeiträge und darf sich den ganzen Thread mühsam zusammensuchen. Zum anderen, allen Teilnehmern einer Konversation auf einen Schlag antworten zu können, ohne sie erwähnen zu müssen. Auch das ist anderswo im Fediverse schon lange der Standard.

Unterm Strich werden in Mastodon vielfach Erwartungen gesteckt, die Mastodon gar nicht erfüllen kann, weil es als Twitter-Klon dafür gar nicht konzipiert ist.

CC: @Lorenz Schirmer @Alex

#Long #LongPost #CWLong #CWLongPost #LangerPost #CWLangerPost #FediMeta #FediverseMeta #CWFediMeta #CWFediverseMeta #Fediverse #Mastodon #NichtNurMastodon #Konversationen #Gruppen
@Jupiter Rowland @Lorenz Schirmer @BSM (sw.s) 🇨🇭 @Alex
indem sie hunderten oder tausenden Leuten folgen in der Hoffnung, daß die ihnen zurückfolgen.
hunderten, tausenden (durchaus gezielt ausgewählten) Leuten zu folgen macht im Fediverse sehr viel Sinn; es ist aus meiner Sicht DIE wichtigste Strategie für eine spannende und inhaltlich vielfältige TImeline. Denn nur Deine Gefolgten (und gefolgte Hashtags) sorgen im Fediverse für reichhaltigen content.

Dass man mir zurückfolgt ist mir kein Anliegen, aber ich folge tatsächlich weit über Tausenden und fahre damit schon seit 2017 sehr gut, kann mich über das insbesondere von Twitterflüchtlingen und Mastodonnutzer:innen oft beklagte angeblich fehlende Leben hier nicht beklagen.

Nahezu NICHTS spricht dafür, im Fediverse mit dem Folgen zu "sparen".
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (2 Tage her)

Elischeva91 hat dies geteilt

Behebt das "Folgen" nicht auf ein Teil der sogg. Isolation? Also damit verbinden sich doch Instanzen, oder?
Dann würde es um so mehr Sinn machen.
@Alex @Lorenz Schirmer @BSM (sw.s) 🇨🇭 @Jupiter Rowland
ja, da ich keine eigene Twittererfahrungen habe weiß ich nicht, warum es dort offenbar Gründe gab, mit folgeanfragen eher sparsam umzugehen, aber hier im Fedi ist es definitiv kontraproduktiv für das eigenen Kommunikationserlebnis. Ja vielen zu foln macht viel sinn im Fediverse. Das schlimmst was Dir passiert ist, dass Du eben nicht mehr alle Nachrichten Deiner TL zeitlich schaffst,zu lesen. Aber wenn Du diesen Leuten gar nicht erst folgst, dann siehst Du deren Posts halt von vorn herein gar nicht ;-)
@wolf Doch. Wenn man nämlich eben gerade keine "inhaltlich vielfältige Timeline" haben will, sondern einen Stream, in dem nur passiert, was zu den Themen des eigenen Kanals gehört.

Der Kanal, von dem aus ich hier jetzt gerade schreibe, ist thematisch stark spezialisiert. Primärthema: OpenSimulator speziell und virtuelle Welten im allgemeinen. Sekundärthema: gewisse Aspekte des Fediverse. Ich poste hier über nichts anderes, und ich will hier eigentlich auch nichts anderes lesen.

Ich kann mich noch daran erinnern, als ich gerade mal mit etwa 300 Leuten verbunden war. Der weit überwiegende Teil von denen waren Mastodon-Nutzer, die mir folgten, weil sie einmal einen klugen Post oder Kommentar von mir über das Fediverse jenseits von Mastodon gelesen hatten. Ich ging damals davon aus, daß ich die Verbindung bestätigen mußte, damit sie mir folgen konnten.

Die Folge: Alle paar Stunden war mein Ungelesene-Mitteilungen-Zähler bei "99+". Und das allerallermeiste davon war Müll, der mich nicht im geringsten interessierte. Den interessanten Content, wegen dessen ich mich mit anderen verband, mußte ich dazwischen raussuchen. Vor allem waren darunter Leute, die auch schon mal alle paar Minuten irgendwas geboostet haben. Das war also eine grandiose Zeitverschwendung.

Klar hätte ich das Affinity Tool zum Einsatz bringen können, um Posts von denen loszuwerden, die eh nichts interessantes zu posten hatten. Ich wollte das aber eleganter und sauberer lösen. Zeitgleich kamen immer wieder neue Leute an und wollten mir folgen.

Mein erster Versuch, meinen Stream aufzuräumen, war also Filtern. Whitelisten sogar. So sollte nur Content in meinen Stream kommen, der mich interessierte. Ich habe also bei haufenweise Kontakten in die jeweilige Filter-Whitelist eine ganze Reihe von Filterzeilen gecopypastet.

Das fiel mir aber auf die Füße, denn damit filterte ich Posts und Kommentare und PMs. Hubzilla kann zwar per Filtersyntax beim Filtern kontrollieren, ob es auch Kommentare und/oder PMs betreffen soll, aber nicht in Verbindung mit einer Whitelist mit mehreren Schlüsselwörtern. Mich schrieb später mal jemand in-world an wegen einer DM, die sie mir mal geschickt hatte. Die hatte ich nie bekommen. Die war im Filter hängengeblieben, weil sie keins der nötigen Schlüsselwörter enthielt.

Nachdem ich eine Weile erfolglos mit den Filtern herumexperimentiert hatte, änderte ich meine Strategie.
  • Erster Schritt: Ich legte neue Kontaktrollen an, die Kontakten ausdrücklich die Berechtigung gaben, mir ihre Posts zu schicken. (Zu diesem Zeitpunkt hatten eh alle die Berechtigung, weil die von der Kanalrolle geerbt wurde.)
  • Zweiter Schritt: Ich setzte diejenigen, die zumindest ab und an Interessantes posteten, auf eine dieser Kontaktrollen.
  • Dritter Schritt: Ich stellte meine Kanalrolle so um, daß mir nicht mehr jeder seine Posts schicken darf. Von da an durften es nur noch die etwas mehr als 100 Auserwählten.
  • Vierter Schritt: Wenn jemand von denen zusätzlich noch ständig uninteressanten Mist boostete, gab es zusätzlich ein, zwei Zeilen im Kontaktfilter, die auch das unterbanden.
  • Fünfter Schritt: Wenn jemand gelegentlich Interessantes postet, aber ansonsten viel und davon viel Uninteressantes, werden Schlüsselwörter geblacklistet.


Und auf einmal war das Postaufkommen sehr viel geringer, sehr viel angenehmer.

Zusätzlich nutze ich Superblock, um Leute, deren Posts a) gern und viel geboostet und b) gern und viel kommentiert werden, komplett stummzuschalten. Damit konnte ich vermeiden, daß ich morgens z. B. von einem Eugen Rochko oder einem George Takei einen Post plus mindestens 120 Kommentare im Stream hatte. Und ein paar Minuten später gleich wieder ein paar Dutzend Kommentare. Und so weiter und so weiter. Denn was die beiden posten, interessiert mich auch nicht die Bohne. Warum soll ich mir dann tagelang durch jeweils einen ihrer Posts meine Stream mit ungelesenen Kommentaren zuspammen lassen?

Inzwischen weiß ich, daß mir z. B. Mastodon-Nutzer keine Folgeanfragen stellen, sondern mir direktweg folgen, und zwar ohne meine Bestätigung. Ich kann die Verbindung löschen, und sie können mir trotzdem weiter folgen. Also habe ich inzwischen angefangen, meine Verbindungsanzahl von zwischendurch über 650 sukzessive um diejenigen zu reduzieren, die eh nicht berechtigt sind, mir Posts zu schicken. Ich schätze, am Ende werden keine 200 übrig bleiben.

Gleichermaßen: Wenn mir jemand von einer Mikrobloggingplattform folgen will, aber nichts Interessantes zu posten hat, dann lösche ich den Kontakt gleich wieder, statt denjenigen erstmal per Kontaktrolle stummzuschalten.

Die "Alles als gelesen markieren"-Funktion nutze ich nur, wenn der Zähler bzw. die Liste ungelesener Beiträge wieder etwas enthält, was ich nicht aufrufen kann, um dann den Zähler wieder zu nullen.

CC: @Lorenz Schirmer @BSM (sw.s) 🇨🇭 @Alex

#Long #LongPost #CWLong #CWLongPost #LangerPost #CWLangerPost #FediMeta #FediverseMeta #CWFediMeta #CWFediverseMeta #Hubzilla
Ein fundierter Rant, aber halt immer noch ein Rant. Alle aufgeführten Schwächen sind korrekt, nur: Warum macht man sich die Mühe mit so einer detaillierten Analyse, um sie dann hier im #Fediverse zu posten? Wo man ja „keine Reichweite hat“ und „nicht gelesen werden kann“? Ich liebe das Fediverse, auch für seine Schwächen. Alles schon erlebt (Verlust aller Tröts nach Umzug, abgeschaltete Instanzen, unscharfe Moderation, kaputte Föderation) und sage trotzdem: Hier bleibe ich. 🤓
@Gastrohedonist™️
Die technischen Herausforderungen sind bekannt. Er hat sie alle noch einmal zusammen gefasst und mit Konsequenzen versehen. Einige der angeführten Punkte sind sehr spezifisch und wirken nur auf dem thematisierten Projekt. Das ist ok.

Damit verbunden äußert er eine Fundamentalkritik. Die ist jedoch nur zu verstehen, wenn er die Prinzipien außer Acht lässt, auf die sich die Föderation in den frühen Tagen geeinigt hat. Das ist um so verwunderlicher, weil er diese Prinzipien ausdrücklich benennt und daher wissen sollte, dass es bewusste Desing-Entscheidungen sind.

Daher ist für mich auch eher der kulturelle Rant interessant.
IMHO kommt er (wie auch einige andere) nicht mit der Idee klar, dass im Fediverse nunmal niemand (alleine) bestimmen kann, was gut/richtig/wichtig ist. Das ist für Aufmerksamkeits-Junkies (und vermutlich ist er einer) natürlich unakzeptabel. „Mimimi, hier gibt es keinen (manipulierbaren) Algorithmus, der meinen tollen Content in den Vordergrund spielt, sondern Hürden und Regeln.“ - so lese ich weite Teile davon.
@Gastrohedonist™️
Genau das. Er negiert den Ansatz der fehlenden Überwachungs-Algorithmen, die uns von den kommerziellen als Ergebnisparadies präsentiert werden. Das ist ja einer der Punkte, die du ganz häufig von denen hörst, die sich beruflich mit dem Thema beschäftigen und zu dem Schluss kommen, das Fediverse sei eine Erlebnis-Wüste, eben weil solche Mechanismen fehlen.

Fun-Fakt: gleichzeitig erzählen sie uns, wie toll Twitter war, als es ebenfalls noch aus einer chronologischen Timeline bestand ;)

Es gibt aber auch noch andere Punkte, die er genannt hat und die ich (persönlich) als wichtiger empfinde. So ist das DM System im Fediverse derzeit eher Leid als Lust. Die Fediverse Chick Nicole zeigt das Problem ziemlich deutlich auf. Die Frage ist: warum ignoriert Mastodon meine Einstellung und stellt mir DM von mir unbekannten Personen zu?

Er hat weitere Konstellation benannt, die echt unschön sind, wenn du auf Vertraulichkeit setzt. @Michael 🇺🇦 hat ein Beispiel benannt, dass schon in der Konzeptphase von AP als Problem benannt wurde, jedoch bis heute nicht gelöst ist.
Ich finde seine Kritik schon teilweise berechtigt. Wenn es ihm um "den Algorithmus" gehen würde, hätte er nicht Bluesky erwähnt, denn da gibt es auch nicht den einen übermächtigen Algorithmus.
Algorithmus, Zentralinstanz, Reichweitenkontrolle bzw. -beeinflussung - nenn es wie du willst. Darum geht es scheinbar. Und das die Kritik berechtigt ist, habe ich doch schon bestätigt.
@Gastrohedonist™️ Man kriegt im Fediverse schon nicht so einfach mit, wenn die Welt untergeht. Und man hat keine Daily Soap Bespaßung und man kann nicht hoffen das man mal ganz oben auf der Leiter steht. Mit Millionen Euro äh Likes. Wer das alles will ist, glaube ich Fediverse komplett falsch.
Ich bin mit #Hubzilla unterwegs. Es funktioniert komplett anders als Mastodon, kann aber mit Mastodon reden. Wenn alle Beteiligten des Threads im Hubzilla(Friendica) System wären, würden sie allen, wenn sie die Einstellung richtig gesetzt haben, über diese Zeilen informiert werden. Jetzt kriegt das nur der Genannte mit. Die anderen alle zu nennen, dazu bin ich zu faul.
Kann ja mal jemand was darunter schreiben, wenn es gelesen wurde. Likes funktionieren bei Hubzilla als Info nicht.
@Der Pepe (Hubzilla) ⁂ ⚝
klingt ganz schön angefressen. er mag das dezentrale nicht. und er möchte gerne über sofort sichtbar sein.
every instance now has to moderate all content across the network
das verstehe ich aber gar nicht. was soll seiner meineung nach moderieren sein? die betreiber einer instanz moderieren, soweit ich das verstehe, indem sie user verwarnen, eingrenzen, blockieren oder löschen oder wieder frei geben? wieso sollte der admin von xy das gesamte netzwerk moderieren? und account migration funktioniert ja auch bei bluesky nicht, oder bei twitter oder facebook ... bei hubzilla zb funktioniert das recht gut.

den hier verstehe ich auch nicht:
Mastodon simply doesn’t show users the posts they ask to see,
wenn man jemandem folgt, sieht man doch die posts, oder ist das bei mastodon etwa nicht so?
na, soviel wie der Schreiber da "doesn't work" schreibt, ... Offenbar hat er gesucht und gesammelt. 🤷

TLDR. Das kann man auch mit Politik machen, mit Massentierhaltung, Freier Software, Industriezweigen, einzelnen Unternehmen (z.B VW, Nestlé, Apple, ... - ja, ich glaube, dort mache ich es mitunter auch selbst ...).

Ich bin mit dem Fediverse als Ganzes soweit zufrieden und sehe nicht, warum die eine oder andere (mögliche) Schwäche schwerer wiegen sollte als z.B. Überwachungskapitalismus und Vendor LockIn by design. 🤔 🤷