Zum Inhalt der Seite gehen


Vielleicht ist die Abwehrhaltung einiger Menschen gegen den Faschismusbegriff deshalb so groß, weil damit vieles einhergeht, was schlichtweg unbequem ist. Die Einsicht, dass die normalen Spielregeln nun unweigerlich immer mehr außer Kraft gesetzt werden. Angst vor der Zukunft. Und die Notwendigkeit zu handeln.
ZEIT ONLINE: Sie sind einer der profiliertesten Faschismusforscher weltweit. Würden Sie aktuell von faschistischen Zuständen in den USA sprechen? Stanley: Ja, natürlich. Welche Begriffe sollen wir denn sonst verwenden? Faschismus ist nicht einfach ein Schimpfwort, sondern ein Konzept, das uns hilft, die Realität zu verstehen. Und was wir jetzt sehen - das ist Faschismus. ZEIT ONLINE: Solche Vergleiche führen oft eher zu Lärm als zu Erkenntnis. Stanley: Die Faschismusdebatte ist vorbei. Die Professoren, die früher gezögert haben, diesen Begriff zu benutzen, haben längst aufgegeben. Der Historiker Samuel Moyn, ein Kollege von mir, hat kürzlich gesagt: "Okay, das ist Faschismus." Der Politologe Cory Robin, einer meiner schärfsten Kritiker, hat in einem Interview zugegeben: "Ich war skeptisch, aber das sieht aus wie Faschismus." Was soll ich noch sagen?

2 Personen haben dies geteilt

Wer gesteht sich schon gern ein, dass das prägende Wertesystem verschwindet.
Vielleicht liegt es ja auch daran, das man in letzter Zeit (seit Vorona) mit den Begriffen Faschismus und Nazi ein wenig sehr inflationär umgegangen ist … wer ist/war nicht alles Nazi … Das passiert wenn man zu sehr auf Kampfbegriffe setzt.
Faschismus ist in Deutschland als das absolut Böse und damit auch Irrationale gerahmt. So soll aus dem Blick geraten, dass der historische Faschismus eine Vielen attraktive Reaktion auf die Verunsicherungen der Moderne erschien - und damit seine Ideologien, Methoden und Konsequenzen.
Okay, wer sagt's der Tagesschau?🐧
Ich denke das ist ein ganz ähnlicher Fall wie der Klimawandel. Es gibt im Ahrtal Menschen, die gehen auf Dich los, wenn Du auch nur gaaaaanz ganz extremst vorsichtig versuchst, ihnen etwas vom Klimawandel oder den wissenschaftlichen Belegen dafür zu erzählen. Obwohl sie gesehen haben, wie ihre Lebensgrundlage davon weggespült wurde.

Es darf einfach nicht so sein. Also ist es auch nicht so.
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (2 Tage her)
Afelia meinte letztens im "Freiheit Deluxe"-Podcast, ein Problem sei, dass der Faschismus in Deutschland immer als etwas Einzigartiges gelehrt wurde, bei dem sich Vergleiche zu anderen Geschichtsepochen verbieten, weil er dadurch relativiert würde. Und jetzt vergleicht man halt nicht ...
Da schien mir durchaus was dran zu sein.
Ich glaub auch, dass der Grund ähnlich ist wie bei Klimawandelleugnung oder -relativierung. Selbstberuhigung, um das Leben nicht ändern zu müssen. Ist ja auch anstrengend und durchaus frustrierend, aktiv zu werden.

Andererseits: je mehr Menschen etwas tun, desto geringer wird die Belastung der Einzelnen.

Also: werdet aktiv, bringt Euch vor Ort ein! Auch wenig hilft.

#Faschismus #Klimakrise
Könnte es nicht auch sein, dass die zögerliche Haltung gegenüber dem #Faschismus|begriff damit zusammenhängt, dass die Vokabel von den sozialistischen #Diktatur|en und ihren Unterstützenden als Kampfbegriff gegen die Gesellschaften des sog. #Westen|s in Stellung gebracht wurde, der die Unterschiede zwischen den der Verfassung nach freiheitlichen #Demokratien mit kapitalistischer Wirtschaftsordnung und rechtsautoritären Regimen verwischen sollte? Hr. Stanley macht es sich m.E. 1/x
Schon während seiner ersten Amtszeit u erst recht als das Projekt 2025 bekannt wurde, war mir klar dass die Etablierung des Faschismus Ziel der MAGA-Bewegung ist. Es ist eine Massenbewegung u nicht nur Idee von Trump u seinen Oligarchen und evangelikalen Nationalisten.
Allerdings wurde in anderen Zusammenhängen der Begriff Faschismus z T inflationär gebraucht, übrigens auch von den Rechten selbst, mit dem Ergebnis bzw. deren Absicht , ihn als Fachbegriff zu entwerten.
mehr so dass alle seit 20 jahren schreien der wolf kommt. aber der wolf kommt erst wenn keiner mehr an ihn glaubt.
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (2 Tage her)
@nblr erinnert mich dran, wie Sigmar Gabriel, derzeit Vorsitzender der Atlantikbrücke neulich in nem Interview meinte, dass Trump schon vernünftig werden wird, sobald er nur erst mal mit ihm, Siggi-Superbrain sprechen würde.
@~n
link: https://www.zeit.de/kultur/2025-03/jason-stanley-donald-trump-wissenschaft-usa-timothy-snyder-kanada
Ich hatte schon vor längerem geäußert, dass in Dialogen mit Menschen heraus kam, dass die unter Faschismus quasi nur Ausländerfeindlichkeit/Rassismus verstehen und nicht als System oder ganzes. Ich werde auch bei der Aufklärung immer belächelt, dass ich übertreibe, da es meine Gesprächpartnerschaften nicht direkt betrifft.
Systeme und Einflüsse waren dabei immer zu abstrakt gewesen.
Es ist Faschismus und man kann es so nennen. Allerdings wissen viele Menschen nicht was das bedeutet, weil der Begriff oft falsch verwendet wurde.
Vielleicht ist es besser, die Bedeutung immer wieder zu erläutern, statt über Begriffe zu diskutieren: Menschenrechte werden eingeschränkt. Die USA depotieren Menschen, weil sie sich kritisch über die Regierung geäußert haben. Ohne Gerichtsverfahren werden Menschen willkürlich verhaftet und verschleppt.
Es kann sich jede selbst ein Bild machen: https://www.openculture.com/2024/11/umberto-ecos-list-of-the-14-common-features-of-fascism.html
Welche Werte haben wir denn in unseren Demokratien noch?

Austerity?
Schutz der schwächeren?
Konsum?
Selbstverwirklichung?

Worum geht’s denn noch?

Ich bin weder verwundert noch erstaunt. Faschismus ist nur konsequent.
Siehe auch hier:

https://www.riffreporter.de/de/international/faschismus-demokratie-regierung-wahlen-geschichte-politik-usa-praesident-trump
#Faschismus #USA #Trump
Kognitive dissonanz
Ich glaube, die meisten Leute, die nicht als Faschisten oder Nazis bezeichnet werden wollen, obwohl sie welche sind, wollen einfach nur in Ruhe ihre Weltherrschaft vorbereiten, und nicht vorzeitig entlarvt werden.
Wahrscheinlich aber auch, weil #Faschismus häufig mit Nationalsozialismus und Konzentrationslagern mit Gaskammern gleichgesetzt wird. Das Faschismus aber viel früher, u.a. mit dem täglichen #Rassismus und #Antisemitismus beginnt, mit Anfeindungen von Medien, Wissenschaftlern und Kunstschaffenden einhergeht sowie durch #Korruption gestützt wird, das wollen viele nicht wahrhaben.
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Tag her)