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Twitter gegen Kontrafunk - ein ethisches Dilemma?

Ich gestehe: ich verstehe die Welt nicht mehr!

Vor bald drei Jahren fragte mich ein Bekannter, ob er mich in seiner Sendung auf "Kontrafunk" interviewen dürfe. (Sowas passiert, wenn man privat auch Kontakt mit politisch andersdenkenden Menschen pflegt, weil man gewisse Qualitäten an ihnen schätzt.) Ich lehnte freundlich ab, denn wie hätte ich den Interview-Podcast teilen können, ohne für diesen #AfD-nahen Kanal zu werben?
Und will ich, daß eine Online-Suche nach meinem Namen dort endet? Dann engagieren mich künftig nur noch #neurechte #Kultursalons für #Konzerte ...

In den letzten Wochen beobachte ich aber, daß beinahe all meinen Mitmenschen die Vernetzung mit neurechten Medien völlig egal zu sein scheint. Nach wie vor tummeln sich sämtliche bekennenden #Linken und #Grünen, (z.B. die #Bundestagskandidaten, über die ich mich vor der letzten Wahl informierte) im Meinungsforum von #Trump s Chefberater. Und ich befürchte, das würde auch so bleiben, wenn dieser das X gegen eine #Swastika austauschen würde; ein römischer Gruß genügte nicht. Ich selber habe #"Facebook" schon aus geringerem Anlass verlassen.

Ich muss also einsehen, daß ich mit meiner Ansicht auf dem Holzweg war:
#Kontaktschuld, wie ich sie ja quasi befürchtete, gibt es gar nicht! Selbst Wolodymyr #Selenskyj, vor dem ich größten Respekt habe, nutzt #Twitter!

Der Sumpf der Social Media war mir stets suspekt (allem voran das #Mikroblogging), aber auch ich benötige als Künstler eine gewisse #Reichweite. Ist es – aus ethischer Sicht – nicht einerlei, ob man diese über "Twitter"-Posts oder ein "Kontrafunk"-Interview erzielt?

Wird das hier irgendwo diskutiert?

Oder: Wer erklärt mir die Welt?

Abschließend nochmals mein jüngstes #Lied – zum Thema.
https://soundcloud.com/saarmann/louietenner
 
Torsten  — (51.3406321 12.3747329)
@Holger Saarmann

Lieber Holger, da hab ich auch keine Antworten, sondern nur noch mehr Fragen. Sind die Nutzenden von #xitter für die #Demokratie verloren? Wie kommt es, dass MusikerÏnnen, die für den Frieden singen, ihren Verdienst an Spotify CEO Daniel Ek spenden, der daraus Waffen-KI baut? Und: wie kommen wir da wieder raus?

Ich würde ja manche Menschen für ihre Twitter- oder Spotify-Mitarbeit gern beschämen, wenn ich ehrlich bin. (Da ist ein 14 Jähriger mit großem Gerechtigkeitssinn in mir, der echt empört ist.) Aber ich glaub, das hilft den Beschämten (und Dir und mir) nicht, da raus (und hier her) zu kommen. Christof hat doch mal das Bild mit dem Sog und dem Schub gehabt. Ich denke, Du und ich können für mehr Sog sorgen indem wir hier tolle Sachen teilen. Content liefern für's #Gemeinwohl sozusagen, statt für Mark, Elon und Daniel.

Ich glaube übrigens, es gibt einen Unterschied zwischen X und Kontrafunk. Ersteres war wohl mal akzeptabel und durch den Netzwerk-Effekt fällt es vielen Nutzenden schwer, von dort los- und woanders anzukommen. Ein Interview mit Kontrafunk scheint weniger notwendig zu sein. Aber da ließe sich streiten.

Außerdem: In meiner Wahrnehmung verabschieden sich mehr und mehr NutzerÏnnen von X. Manche gehen zu #bluesky (manch Herdplatte muss scheinbar 2x angefasst werden), Andere suchen und finden andere Lösungen.

Ach so was. Jetzt sind es doch noch ein paar Antworten geworden.

#Kontrafunk #Spotify #Twitter #musik #Kunst #Dilemma #Netzwerkeffekt
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (2 Tage her)