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»Das Internet zurückerobern« - ein Slogan, der in Petitionen und Initiativen gerne bemüht wird. Der Effekt? Meiner Meinung gering. Das Problem: Viele prominente Unterstützer predigen den digitalen Wandel, nutzen aber selbst keine Alternativen wie das #Fediverse. Statt echter Veränderung gibt es schicke Porträts, griffige Sprüche und eine Unterschrift. Wer wirklich etwas bewegen will, muss Alternativen aktiv nutzen, nicht nur irgendwo unterschreiben.

2 Personen haben dies geteilt

☝️ Seht meinen Toot als konstruktive Kritik, nicht als Rant – und natürlich gibt es auch positive Ausnahmen, die es wirklich vorleben.
Sehe ich genauso, dachte ich letztens auch und habe ich nicht als Rant wahrgenommen.

:mastothumbsup:
Moinsen! Promis sind mir primär wurscht. Viele Leute orientieren sich aber an denen. Geht doch drum, ein Thema zu promoten, also letztlich Werbung.

Bin mehrere Jahrzehnte mit Amnesty-Gruppen auf die Straße gegangen, um die Menschen zu aktivieren. Da kommen auch Leute an den Stand, die erzählen, sie hätten diese Künstlerin oder jenen Schauspieler für Amnesty in den Medien gesehen. Is egal, wenn sie dann unsere Aktionen mitmachen. Und ja, das sind kleine Schritte.
@Mike Kuketz 🛡
natürlich gibt es auch positive Ausnahmen
Das ist nur leider auch schöngeredet, denn es gibt doch in Wirklichkeit keine [strong]einzige[/strong] wirklich prominente Person, die hier als Vorbild aktiv wäre. Mir fällt leider niemand ein, die konsequent und mit der Macht der Öffentlichkeit das Thema in die Welt bringt. (Edit: vielleicht kann man @Katja Diehl anführen)

Beim Thema Klima gibt es solche Personen zu Hauf und sie bewirken auch einiges. Anders beim Thema Digitalpolitik. Welche Spitzenpolitiker:in machte sich denn je konsequent und mit Nachdruck und Vorbildfunktion z.B. für freie Software, das Fediverse, gegen die Nutzung von Big-Tech Monolpolisten stark?
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Woche her)
Ulrich Kelber?
@quotentoter ☕ @Mike Kuketz 🛡
Ja aber das sind doch nicht die Leute die ich meine –

Aber es ist bezeichnend, dass die 2 Beispiele die mir hier genannt werden die CEO von Signal und der ehemalige Bundesdatenschutzbeauftragte sind.
Nichts gegen die beiden, es sind engagierte großartige Menschen, aber außerhalb der Tec- und Datenschutzbuble kennt die wirklich niemand.
@wolf Wäre natürlich fantastisch, wenn Heidi Klum die Photos ihrer nächsten Party bei Pixelfed posten würde, statt auf Instagram. 😉

@Mike Kuketz 🛡 @quotentoter ☕
Bin total bei dir mit der konstruktiven Kritik.

Teil der Wahrheit ist aber auch, dass das (deutschsprachige) Fediverse auch als bevormundend-besserwisserische, spaßbefreite Zone wahrgenommen wird. Dutzende meiner Follows kamen von Twitter, hatten keine Probleme mit der Bedienung oder so, sind aber nach Bluesky gegangen.

Also: Stock aus dem Popöchen und ab und zu mal eine Frage, die nie gestellt wurde, nicht beantworten. 😁
Öffentliche Räume gehören nicht in die private Hand von Milliardären.
Ganz genau.

Wer glaubhaft etwas ändern will, muss Verantwortung für die Gestaltung des öffentlichen Diskurses auf SM übernehmen und mit eigenem Beispiel vorangehen.

Den genannten prominenten Unterstützern scheint es vor allem um die Rettung ihrer Reichweite auf den kommerziellen Plattformen zu gehen.

Verantwortung wird an andere delegiert.
das konstruktive Nutzen ist genau das, was getan werden muss und wozu selbst kleinste Accounts in der Lage sind.
Früher, bei Twitter gab es manchmal die leistungsorientierte Aufrechnung von Folgenden gegen die Zahl derjenigen, denen man selbst folgt. Blauäugig im Land ohne Algorithmus. Denn da ist jeder gefolgte Account bares Futter.
Zum Supporten ist es daher auch wichtig, die #neuhier bei der Hand zu nehmen.
Als jemand, der das seit 2 Jahren tut und auf den kommerziellen Kanälen für das Fediverse wirbt, muss ich ein wenig Wasser in den Wein gießen:
- auf Mastodon kann man wirklich viele Menschen erreichen
- auf z.B. PeerTube kann man kaum jemanden locken: obwohl ich knapp 1.500 Follower*innen hier habe und kein Algorithmus die Ausspielung von Beiträgen behindert, erreicht z.B. ein Podcast von mir auf PeerTube max. 20 Abrufe je Folge - auf Instagram kamen wir schon auf über 8.000. Mir scheint, dass v.a. bei Videoformaten die Bereitschaft zum Wechsel selbst dort gering ist, wo sich Menschen für Textbeiträge bereits ins Fediverse umorientiert haben.
Natürlich bleibe ich dennoch am Ball. Aber das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag kann zeitweise frustrieren.
@Jörg Müller @Mike Kuketz 🛡
  • auf Mastodon kann man wirklich viele Menschen erreichen
  • auf z.B. PeerTube kann man kaum jemanden locken
Du brauchst niemanden auf PeerTube zu locken, der als Rezipient:in Deine Videos schauen soll, das ist ja das schöne, dass es auch von allen anderen Fediplattformwn geteilt, geliked und kommentiert werden kann. Diese Interoperativität ist einer der größten Chancen des Fediverse. Leider wird aus Mastodon das eher versteckt, dass man hier eben [strong]nicht[/strong] nur mit Nastodonleute kommuniziert.
(schreibe ich hier aus Friendica)
@wolf Wenn ich ein Peertube- Video direkt in meinem Feed auf Friendica anschaue, wird dann der Gesehen-Counter bei dem Video auf Peertube um eins erhöht. Wenn nicht, wie soll ich dann feststellen, dass ich neben nicht nur ins Leere rufe?

@Mike Kuketz 🛡 @Jörg Müller
@Hamiller Friendica Hier im FAQ von #Peertube ist beschrieben wie Peertube die Aufrufe zählt: "Der Webbrowser generiert eine zufällige Zeichenfolge, um den Betrachter während der Browsersitzung zu identifizieren, und benachrichtigt den Server in regelmäßigen Abständen, dass ein Benutzer das Video ansieht. Standardmäßig wird eine Betrachtung nach 10 Sekunden gezählt (oder nach 50 % der Videodauer, wenn die Dauer weniger als 10 Sekunden beträgt). Aufrufe werden gepuffert, also keine Panik, wenn der Zuschauerzähler nach dem Ansehen eines Videos gleich bleibt."
@Mike Kuketz 🛡 @wolf @Jörg Müller
Standardmäßig wird eine Betrachtung nach 10 Sekunden gezählt (oder nach 50 % der Videodauer, wenn die Dauer weniger als 10 Sekunden beträgt).
Danke @caos das finde ich spannend. Kann mann aber nicht in den Admineinstellungen anpassen oder? Wäre für das "verkaufsargument" z.B. für Medienunternehmen schon interessant…
PS: 10 Sekunden sind für eine Video sehr eine ziemlich lange Zeit, als Default finde ich das zu lang um mitgezählt zu werden.
@caos
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Woche her)
@wolf
" 10 Sekunden sind für eine Video sehr eine ziemlich lange Zeit"
mmh, ich dachte dagegen "10 Sekunden ist ja ganz schön kurz!" :grinning face with smiling eyes:
Ob man es anpassen kann, weiß ich nicht. Das "standardmäßig" würde ja dafür sprechen, dass es auch von Standard abweichen kann.
Kann vielleicht jemand mit Erfahrung mit eigener Peertube-Instanz beantworten... z.B. vielleicht @jakob 🇦🇹 ✅ ??
Und ich bin hier mit Calckey unterwegs und kann das auch.
Der Denkfehler ist mMn die Bestätigungsgeilheit.
User*innen, die Bemerkenswertes posten, bekommen boosts oder likes… auch von Nicht-Followys.
Dieses Erfolgsdenken in (FollowysZahlen) ist noch so eingebrannt in die von den SM-Plattformen außerhalb des Fediverse versauten Hirne, dass ich schon fast die Hoffnung verloren habe.
Ich stimme @BrauchC zu.

Veränderung braucht Zeit.

Ich würde weitermachen, auch wenn nicht alles wie gewohnt läuft. Es müssen sich erst neue Wege etablieren und Nutzer auf andere Weise "aktiviert" werden, vielleicht auch mehr auf sie zugehen, statt wie üblich auf eine Magnetwirkung zu hoffen?
Zustimmung !
Aussage der Woche (des Monates?):

❗️»Wer wirklich etwas bewegen will, muss Alternativen aktiv nutzen, nicht nur irgendwo unterschreiben.« ❗️
Für viele ist das Fediverse derzeit noch ein Buch mit sieben Siegeln und sie denken, es ist nur was für Nerds. Man findet ja Informationen und Hilfe, wenn man gezielt danach sucht, aber das macht der Durchschnittsnutzer nicht. Petitionen, wie sie gerade eine umgeht, lenken zumindest schon mal den Blick auf Alternativen zu Facebook & Co. Große Institutionen und Promis befürchten, ihre Follower zu verlieren. Dabei hätten sie die besten Möglichkeiten, diese zu einem Umstieg zu bewegen.
@Heike von Schöneberg
sie denken, es ist nur was für Nerds
wurde ja lange genug von der sog. "Fachpresse" und allen anderen Medien (die selbst ihre clicks über die Peoplefarmer bekommen und damit maximal abhängig (nicht objektiv) sind verbreitet :-(
Stimmt. Jetzt wird es aber Zeit, das Fediverse aus der Nische zu holen. Inzwischen ist der Einstieg auch leichter als bspw vor fünf oder sechs Jahren. Da hatte ich mich mal angemeldet, es war mir aber ziemlich schnell klar, dass ich aus dem Freundes- und Bekanntenkreis niemand dazu bewegen kann, auch zu wechseln. Das wird mir auch diesmal bei vielen nicht gelingen, aber dann ist es eben so. Bei X war ich nicht, bei Instagram bin ich raus und bei FB trommle ich noch für Mastodon.
@Heike von Schöneberg
warum trommelst Du bei FB für Mastodon?

Suchen die Leute dort denn nicht eher ewas was so ähnlich wie FB funktioniert (mehr Zeichen, mehr Bilder, mehr Flexibilität, Kalender, Gruppen…)

Wieso trommelst Du nicht für #Friendica, das wäre hier doch am ehesten das freie Pendant zu Facebook im Fediverse? Hier gibt es so viele Möglichkeiten und alle reden immer nur von Masto :-(
Fediverse ≠ Mastodon!
Ich bin bei Friendica auch angemeldet, aber nicht so ganz glücklich damit. Die Ladezeiten sind lang und die Apps funktionieren auch nicht so richtig. Ganz abgesehen davon, dass es Laien schwer zu erklären ist, warum sie keine App namens Friendica finden. Ich werbe für Mastodon bei meinen Freunden, als Möglichkeit, über ein Netzwerk miteinander verbunden zu bleiben. Wer erstmal diesen Schritt gemacht hat, kann sich weiter orientieren. Es gibt hier viel mehr Informationen.
@Heike von Schöneberg
die Apps funktionieren auch nicht so richtig
Die meisten Apps decken eben nicht die vielen Funktionen von Friendica ab, weil sie für Mastodon gebaut wurden, das ja sehr viel weniger kann. Allerdings verstehe ich auch diesen gefühlen Appzwang nicht so ganz. Ich denke auch das ist etwas antrainiertes (die Peoplefarmer können über Apps eben besser Tracken/kontrollieren).

Ich nutzer Friendica tatsächlich hier immer über die Browseroberfläche (machen die meisten Friendicanutzer:innen). Das funktioniert sehr gut. Was ist das Argument für Dich, lieber eine App zu nutzen?

caos hat dies geteilt

💯 Veränderung entsteht durch aktives Handeln. Also los und einfach machen wäre eine glaubwürdige Reaktion.
so einfach ist das manchmal... Ich habe fertig 👍
Du sprichst mir aus der Seele und vermutlich vielen meiner Genoss:innen bei der @hostsharing

Wenn unsere Gründer:innen im Jahr 2000 Petitionen geschrieben hätten, anstatt das Hosting selbst in die Hand zu nehmen, gäbe es uns heute nicht.

Wenn man nicht die wirtschaftlichen Bedingungen verändert, indem man die gewünschten Alternativen aufbaut und finanziert, wird sich nicht viel ändern.
man ist halt im Gefängnis der Aufmerksamkeits Ökonomie gefangen.
Durch eine Ausbildung bei der Telekom hatte ich von der "ersten Stunde" an Zugriff auf das Internet, war lange begeistert. Die Jahre dazwischen, all das Gute daran und darin außen vor gelassen - jetzt wiedert mich das vom Kapitalismus darüber gestülpte System nur noch an. Mir egal, wie sich Organisationen, Firmen, Verlage, Einzelpersonen jetzt / zukünftig im Internet aufstellen. Ich ziehe mich daraus zurück, will auch nix mehr zurückgewinnen. War ein tolles Experiment 😉😅
Ich glaube deinen Gedankengang nachvollziehen zu können, obwohl ich deine Erfahrungen selbst nicht hatte.

Meine Aussage bezog sich mehr auf jene die Content erzeugen und ihr Publikum "abholen" möchten. Ich versuche zu präzisieren.

Content wird hier nicht durch Algorithmen unterstützt, wohl aber durch die Community, wenn man um Boost bittet. Wenn der Boost dann ausbleibt, dann würde ich das nicht als Fehler dem Fediverse zuschieben. Aus meiner Sicht ist es ein (Filter) Feature .
Der Schlachtruf müsste eigentlich lauten:

Rechte Portale austrocknen:

Wer Veganer ist, geht ja schließlich auch nicht zum Metzger, Fußballer treten auch nicht in Golfverein ein.

Genauso tickt das Internet. Vielfalt statt Monopole !

Ticktoc, Twitter, Facebook, Google ist ja erst durch uns groß geworden. Verzwergen wir's wieder!

Und spendet eurer Instanz! Denn auch die Betreiber müssen überleben!
Marc-Uwe Kling hat es für die Petition, die er mit unterstützt eigentlich ganz gut in sehr einfachen Sätzen erklärt.

- keine Technikvorgabe aber, deren allgemeine Funktionsweise, die den genannten Anforderungen unterstützt (also Fediverse und mehr)
- dezentral
- finanziell unabhängig, von Konzernen u.ä.
- zugänglich
- transparent Moderiert gegen Missbrauch
- ...
d.h. sowas gibt es noch nicht sondern bedarf einer gemeinsamen Anstrengung

https://cultur.social/@marcuwekling/113992113885072780
Hi Mike, also @bjoernsta und ich sind hier und betreiben Instanzen, nicht erst seit gestern. Schätzen deinen Blog sehr, aber das Non-Mention und Ignorieren, wer da was mit wem initiiert ist schon schade. Bin da schon fast beleidigt, wie da von oben herab gesagt wird „die müssen erst mal was tun“.

Hier sind noch ein paar Erstzeichner, damit man sie schneller findet:
https://fedidevs.com/s/NDMy/

Über die prominenten Mitzeichner*innen beschwere ich mich wohl nicht.
Ihr beide, und auch andere hier, seid damit sicher nicht gemeint. Siehe Toot Nr. 2 dazu: https://social.tchncs.de/@kuketzblog/114001324046901782
Naja, ich fühle mich gemeint. 😜 Björn hat’s initiert, ich bin von der ersten Minute an Supporter. Und ich finde so cool, wie viele Promis nachher mitgemacht haben, teils schon hier aktiv, aber selbst wenn nicht, dann mit dem Herz an der richtigen Stelle und mit einem starken Problembewusstsein. Und natürlich bieten wir intern allen Erstzeichnern Support beim Weg ins Fediverse an. Ich hoffe einfach, dass es so noch mal ne Welle an Aufmerksamkeit gibt
Eine Songwriterin die ich mag ist von Instagram zu Pixelfed gewechselt. Sie hat gleich eine Leipziger Veranstaltungsplattform überreden können ebenfalls zu wechseln. Es hat gedauert, immerhin ist alles neu, doch der Wechsel ins Fediverse ist vollzogen.

Man muss die Accounts auch immer wieder direkt anfragen und auffordern zu wechseln. Eventuell sogar einen Dienst vorschlagen der passend ist. Mit den Unis ging das ganz gut, nun noch die vermeintlich Kleinen rein holen.