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Mach deinen WordPress-Blog zu einer Fediverse-Instanz
Inhaltswarnung: Spätestens seit dem Umbau unseres einst geliebten Twitter zu einer Müllkippe namens X, Elon Musks persönlichen Entgleisungen und den Zensuren seitens Meta auf Instagram dürfte ein Großteil der Internetbevölkerung mal vom Fediverse gehört oder gelesen habe
Spätestens seit dem Umbau unseres einst geliebten Twitter zu einer Müllkippe namens X, Elon Musks persönlichen Entgleisungen und den Zensuren seitens Meta auf Instagram dürfte ein Großteil der Internetbevölkerung mal vom Fediverse gehört oder gelesen haben. Oder doch nicht?
Das Fediverse (ein Kofferwort aus „Federation“ und „Universe“) ist ein dezentrales Netzwerk aus unabhängigen sozialen Medien-Plattformen, die miteinander kommunizieren können. Anders als bei zentralisierten Diensten wie Facebook, Instagram oder X (ehem. Twitter) gibt es keine einzelne Firma, die alle Daten kontrolliert. Stattdessen besteht das Fediverse aus tausenden unabhängigen Servern (Instanzen), die über offene Protokolle miteinander kommunizieren.
Die bekannteste Fediverse-Plattform ist Mastodon, aber es gibt viele weitere wie Pixelfed (Instagram-Alternative), PeerTube (YouTube-Alternative) oder Lemmy (Reddit-Alternative). Das Besondere: Nutzer verschiedener Plattformen können miteinander interagieren, obwohl sie unterschiedliche Dienste nutzen. Eine umfangreiche Übersicht über Fediverse-Instanzen gibt es z.B. hier: www.fediverse.to
Ich nutze seit 2018 Mastodon und Pixelfed. Anfangs war da noch nicht viel los aber mittlerweile wachsen die Communities rasant und es fängt an, richtig Spaß zu machen. Bisher nutze ich „fremde“ Instanzen, auf denen ich mich registriert habe. In dieser Konstellation vertraue ich den Serverbetreibern meine Daten an und akzeptiere ihre Regeln. Es geht aber auch anders.
Mit wenig Aufwand lässt sich der eigene WordPress-Blog zu einer eigenen Fediverse-Instanz umbauen. Dafür sind nicht einmal Programmierkenntnisse vonnöten, sofern man keine ausgefallenen Anforderungen hat.
Vorteile:
Mit wenigen Erweiterungen und ein bisschen Konfigurationsarbeit kannst du dein WordPress-Blog schnell umbauen. Wichtig zu verstehen: dein Blog ist am Ende immer noch ein WordPress-Blog und wird noch genauso aussehen wir zuvor. Aber er ist parallel dazu auch eine Fediverse-Instanz und wird mit anderen Instanzen – z.B. Mastodon – kommunizieren können. Und wenn du das Fediverse irgendwann wieder verlassen möchtest, schaltest du lediglich die entsprechenden Plugins ab und dein Blog ist wieder „nur“ ein Blog. Deine bis dahin veröffentlichten Inhalte bleiben selbstverständlich erhalten. Nur die Signale aus dem Fediverse fallen weg (Likes, Shares, Kommentare).
Es folgt eine kurze Vorstellung der aus meiner Sicht wichtigsten Plugins. Einsteigern empfehle ich, zunächst nur ActivityPub zu installieren. Sobald dieses konfiguriert und die Funktionsweise verstanden ist, können weitere Plugins hinzukommen.
Das ActivityPub-Plugin ist der Schlüssel zur Integration deines WordPress-Blogs ins Fediverse. Es implementiert das ActivityPub-Protokoll, das die Grundlage für die Kommunikation im Fediverse bildet.
Funktionsweise:
Kleine Unschönheit: Im Moment werden die Avatarbilder in den Reaktionen noch direkt von den entfernten Instanzen geladen, was datenschutzrechtlich nicht ganz sauber ist. Webmentions ist hier schon einen Schritt weiter und zeigt nur Avatare an, die mit Hilfe des Avatar Privacy Plugins lokal zwischengespeichert werden.
Das Friends-Plugin erweitert die Fediverse-Funktionalität deines Blogs und ermöglicht dir, selbst anderen Fediverse-Accounts zu folgen.
Funktionsweise:
Webmentions ist ein W3C-Standard, der es Websites ermöglicht, automatisch Benachrichtigungen zu erhalten, wenn andere Websites auf sie verlinken. Sowas wie früherTM die Pingbacks/Trackbacks. Das WordPress-Plugin heißt schlicht und einfach Webmention.
Funktionsweise:

Eine ausführliche Gegenüberstellung von ActivityPub und Webmentions gibt es in diesem Beitrag bei epiphyt. (Danke! Sehr hilfreich.)
Webmentions ergänzt also die Fediverse-Funktionalität und verbindet deinen Blog zusätzlich mit der breiteren IndieWeb-Bewegung, die für ein dezentrales, offenes Web steht.
Die Integration deines WordPress-Blogs ins Fediverse ist ein guter Schritt in Richtung digitaler Souveränität. Du behältst die volle Kontrolle über deine Daten und Inhalte, während du gleichzeitig Teil eines wachsenden, dezentralen sozialen Netzwerks wirst.
Ich für meinen Teil werde zunächst weiterhin mit meinem mastodon.social Account im Fediverse kommunizieren. Hier auf dem Blog werde ich parallel mit den oben vorgestellten Plugins experimentieren und testen, was alles möglich ist. Im Moment finde ich die Webapp von Mastodon und die Toot! App immer noch am komfortabelsten, um mich im Fediverse zu bewegen. Vielleicht wird es auf eine Kombination aus beiden Instanzen hinauslaufen: auf mastodon.social folge ich anderen und lese, teile und kommentiere deren Inhalte und auf
Das Thema Instagram/Pixelfed liegt derzeit auf Eis. Hier müssen noch einige Gedanken zu Ende gedacht werden und vielleicht schreibe ich diese ja in Kürze einfach auch mal auf.
Beim Schreiben des Beitrags hat Anthropics Claude 3.7 Sonnet ein klein wenig geholfen. Einen Großteil des Beitragsbildes hat Gemini 1.5 Pro generiert, nachdem GPT-4o sehr viel Unfug produziert hat. 🤖
Was ist das Fediverse?
Das Fediverse (ein Kofferwort aus „Federation“ und „Universe“) ist ein dezentrales Netzwerk aus unabhängigen sozialen Medien-Plattformen, die miteinander kommunizieren können. Anders als bei zentralisierten Diensten wie Facebook, Instagram oder X (ehem. Twitter) gibt es keine einzelne Firma, die alle Daten kontrolliert. Stattdessen besteht das Fediverse aus tausenden unabhängigen Servern (Instanzen), die über offene Protokolle miteinander kommunizieren.
Die bekannteste Fediverse-Plattform ist Mastodon, aber es gibt viele weitere wie Pixelfed (Instagram-Alternative), PeerTube (YouTube-Alternative) oder Lemmy (Reddit-Alternative). Das Besondere: Nutzer verschiedener Plattformen können miteinander interagieren, obwohl sie unterschiedliche Dienste nutzen. Eine umfangreiche Übersicht über Fediverse-Instanzen gibt es z.B. hier: www.fediverse.to
Ich nutze seit 2018 Mastodon und Pixelfed. Anfangs war da noch nicht viel los aber mittlerweile wachsen die Communities rasant und es fängt an, richtig Spaß zu machen. Bisher nutze ich „fremde“ Instanzen, auf denen ich mich registriert habe. In dieser Konstellation vertraue ich den Serverbetreibern meine Daten an und akzeptiere ihre Regeln. Es geht aber auch anders.
Warum deinen WordPress-Blog zur Fediverse-Instanz machen?
Mit wenig Aufwand lässt sich der eigene WordPress-Blog zu einer eigenen Fediverse-Instanz umbauen. Dafür sind nicht einmal Programmierkenntnisse vonnöten, sofern man keine ausgefallenen Anforderungen hat.
Vorteile:
- Datenhoheit: Du behältst die vollständige Kontrolle über deine Inhalte und musst dich nicht den Regeln großer Plattformen unterwerfen.
- Datenschutz: Keine Weitergabe deiner Daten an Dritte für Werbezwecke oder Tracking.
- Reichweite: Deine Blog-Inhalte werden direkt im Fediverse sichtbar und können von Mastodon-Nutzern und anderen abonniert werden.
- Unabhängigkeit: Du bist nicht von der Existenz einer einzelnen Plattform abhängig.
WordPress zu einer Fediverse-Instanz umbauen: Die wichtigsten Plugins
Mit wenigen Erweiterungen und ein bisschen Konfigurationsarbeit kannst du dein WordPress-Blog schnell umbauen. Wichtig zu verstehen: dein Blog ist am Ende immer noch ein WordPress-Blog und wird noch genauso aussehen wir zuvor. Aber er ist parallel dazu auch eine Fediverse-Instanz und wird mit anderen Instanzen – z.B. Mastodon – kommunizieren können. Und wenn du das Fediverse irgendwann wieder verlassen möchtest, schaltest du lediglich die entsprechenden Plugins ab und dein Blog ist wieder „nur“ ein Blog. Deine bis dahin veröffentlichten Inhalte bleiben selbstverständlich erhalten. Nur die Signale aus dem Fediverse fallen weg (Likes, Shares, Kommentare).
Es folgt eine kurze Vorstellung der aus meiner Sicht wichtigsten Plugins. Einsteigern empfehle ich, zunächst nur ActivityPub zu installieren. Sobald dieses konfiguriert und die Funktionsweise verstanden ist, können weitere Plugins hinzukommen.
ActivityPub
Das ActivityPub-Plugin ist der Schlüssel zur Integration deines WordPress-Blogs ins Fediverse. Es implementiert das ActivityPub-Protokoll, das die Grundlage für die Kommunikation im Fediverse bildet.
Funktionsweise:
- Jeder Blogbeitrag wird automatisch als Beitrag ins Fediverse gesendet.
- Dein Blog erhält einen Fediverse-Account. Der Account dieses Blogs lautet z.B.
@[url=https://kurz-nach-spaet.de/?author=0]matze@kurz-nach-spaet.de[/url]
. - Mastodon-Nutzer können deinem Blog folgen und Beiträge direkt in ihrer Timeline sehen – egal, auf welcher Fediverse-Instanz sie zu Hause sind.
- Kommentare, Likes und Shares aus dem Fediverse werden auf deinem Blog angezeigt.
Kleine Unschönheit: Im Moment werden die Avatarbilder in den Reaktionen noch direkt von den entfernten Instanzen geladen, was datenschutzrechtlich nicht ganz sauber ist. Webmentions ist hier schon einen Schritt weiter und zeigt nur Avatare an, die mit Hilfe des Avatar Privacy Plugins lokal zwischengespeichert werden.
Friends
Das Friends-Plugin erweitert die Fediverse-Funktionalität deines Blogs und ermöglicht dir, selbst anderen Fediverse-Accounts zu folgen.
Funktionsweise:
- Erstellt ein privates „Reader“-Dashboard in deinem WordPress.
- Du kannst Mastodon-Accounts und andere Fediverse-Instanzen abonnieren.
- Zeigt Beiträge aus dem Fediverse direkt in deinem WordPress-Dashboard an.
- Ermöglicht Interaktionen (Likes, Boosts, Antworten) direkt aus WordPress heraus.
Webmentions
Webmentions ist ein W3C-Standard, der es Websites ermöglicht, automatisch Benachrichtigungen zu erhalten, wenn andere Websites auf sie verlinken. Sowas wie früherTM die Pingbacks/Trackbacks. Das WordPress-Plugin heißt schlicht und einfach Webmention.
Funktionsweise:
- Erkennt automatisch, wenn andere Websites auf deinen Blog verlinken.
- Zeigt diese Erwähnungen als Kommentare unter deinen Beiträgen an.
- Sendet Benachrichtigungen, wenn du auf andere Websites verlinkst.
- Integriert sich nahtlos mit dem ActivityPub-Plugin.
Eine ausführliche Gegenüberstellung von ActivityPub und Webmentions gibt es in diesem Beitrag bei epiphyt. (Danke! Sehr hilfreich.)
Webmentions ergänzt also die Fediverse-Funktionalität und verbindet deinen Blog zusätzlich mit der breiteren IndieWeb-Bewegung, die für ein dezentrales, offenes Web steht.
Fazit & Ausblick
Die Integration deines WordPress-Blogs ins Fediverse ist ein guter Schritt in Richtung digitaler Souveränität. Du behältst die volle Kontrolle über deine Daten und Inhalte, während du gleichzeitig Teil eines wachsenden, dezentralen sozialen Netzwerks wirst.
Ich für meinen Teil werde zunächst weiterhin mit meinem mastodon.social Account im Fediverse kommunizieren. Hier auf dem Blog werde ich parallel mit den oben vorgestellten Plugins experimentieren und testen, was alles möglich ist. Im Moment finde ich die Webapp von Mastodon und die Toot! App immer noch am komfortabelsten, um mich im Fediverse zu bewegen. Vielleicht wird es auf eine Kombination aus beiden Instanzen hinauslaufen: auf mastodon.social folge ich anderen und lese, teile und kommentiere deren Inhalte und auf
@[url=https://kurz-nach-spaet.de/?author=0]matze@kurz-nach-spaet.de[/url]
schreibe ich eigene Inhalte und teile diese wiederum über mastodon.social. So behalte ich die Kontrolle über meine Inhalte und profitiere vom Komfort der Mastodon-Instanz.Das Thema Instagram/Pixelfed liegt derzeit auf Eis. Hier müssen noch einige Gedanken zu Ende gedacht werden und vielleicht schreibe ich diese ja in Kürze einfach auch mal auf.
Beim Schreiben des Beitrags hat Anthropics Claude 3.7 Sonnet ein klein wenig geholfen. Einen Großteil des Beitragsbildes hat Gemini 1.5 Pro generiert, nachdem GPT-4o sehr viel Unfug produziert hat. 🤖
Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Monat her)

